Integrationsfonds: „Österreich“ zuerst

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ZAHLEN ZUM TAG. Zwei Drittel aller Inserate gehen an den Boulevard – und zwar nach nicht nachvollziehbarer Gewichtung. Ein Ausdruck gängiger Willkür.

Dem ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) soll der Österreichische Integrationsfonds als Integrationsstaatssekretär und dann -minister als Vehikel zur Machtausübung bzw. dem, was er darunter verstand, gedient haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „profil“. So besteht der Verdacht, dass es zu Inseratenschaltungen für genehme Berichterstattung gekommen sei.

Schwarz auf weiß belegbar ist vorerst, dass der Fonds überwiegend in Boulevardmedien inseriert. Seit 2012, seit also eine Meldepflicht existiert, hat er ein Gesamtvolumen von 1,4 Millionen Euro ausgewiesen. Zwei Drittel davon entfielen auf Boulevardzeitungen.

Beziehungsweise ein Drittel – und damit der relativ größte Teil – allein auf die Fellner-Zeitung „Österreich“ (inkl. oe24.at). Die 439.000 Euro entsprachen ziemlich genau der Summe, mit der sich die reichweitenstärkeren (!) Titel „Heute“ (inkl. heute.at) und „Krone“ (inkl. krone.at) insgesamt begnügen durften.

Das verbleibende Drittel der Inserate ging unter anderem an den „Kurier“, „Die Presse“ und die „Kleine Zeitung“. Alle übrigen Zeitungen gingen leer aus. Darunter auch „Der Standard“, der im vergangenen Jahr eine größere Reichweite hatte als „Österreich“ – ein besonders eindrucksvoller Ausdruck gängiger Inseratenwillkür.

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