Bessere Umfrage

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ZAHLEN ZUM TAG. Erhebungen zu einer fiktiven Nationalratswahl sind wenig aussagekräftig. Bei einer aktuellen werden aber immerhin aufschlussreiche Rohdaten mitgeliefert.

Wenn man derzeit versucht, von Menschen in Österreich zu erfahren, wen sie bei einer Nationalratswahl am kommenden Sonntag wählen würden, erwischt man viele, die keine Parteipräferenz haben. Bei gut einem Viertel ist das der Fall. Und bei den übrigen drei Vierteln wird die Antwort bei einem erheblichen Teil nicht gefestigt sein.

Ersteres ist insofern belegt, als es vom Meinungsforschungsinstitut „Unique Research“ zu einer Erhebung im Auftrag der Gratiszeitung „Heute“ gerade auf seiner Website ausgewiesen worden ist. Wie es sich gehört: Laut Branchenregeln sollte das Standard sein. In Wirklichkeit wird das jedoch von kaum einem Institut gemacht. Man bekommt meist nur geschätzte Werte geliefert und darf sich darauf verlassen, dass sie belastbar sind; oder auch nicht. So ruinieren Institute und Medien, die sich darauf einlassen, ihren Ruf.

Bei „Unique Research“ ist das eben anders: Veröffentlicht wurde von „Heute“ eine Hochschätzung. Die FPÖ liegt demnach mit 30 Prozent vorne. Die Schwankungsbreite beträgt freilich 26 bis 34 Prozent. In den Rohdaten hält sie 22 Prozent (19 bis 25 Prozent). Die SPÖ folgt hier mit 18, die ÖVP mit 15, die Grünen mit acht und die Neos mit sechs Prozent. Die KPÖ könnte mit vier Prozent rechnen.

Wird auch die Bierpartei mit abgefragt, ist alles ein bisschen anders: Sie würde schon in den Rohdaten bei elf Prozent landen und allen etwas Zuspruch kosten, vor allem aber SPÖ und Grünen (sie kommen dann nur auf 16 und sechs Prozent).

Hier wird’s aber schon problematisch, wenn man nicht berücksichtigt, dass das nur vage Momentaufnahmen sind, die sich auf Wähler stützen, die sich zum Teil eben bis zur Umfrage nicht überlegt haben, wem sie ihre Stimme geben könnten. Beziehungsweise umgekehrt Parteien und Kandidaten betroffen sind, bei denen nicht abschätzt werden kann, wie sie sich in einer harten Wahlauseinandersetzung schlagen könnten – sei es Andreas Babler oder viel mehr noch die Kommunisten, die auf Bundesebene nicht einmal einen bekannten Vertreter, eine ebensolche Vertreterin haben.

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