Niedrige Zinsen ersparten Bund bereits 14 Milliarden Euro

ANALYSE. Seit 2006 sind die Schulden um ein Drittel gestiegen. Die Kosten dafür haben sich jedoch nicht verändert. 

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ANALYSE. Seit 2006 sind die Schulden um ein Drittel gestiegen. Die Kosten dafür haben sich jedoch nicht verändert.

Das niedrige Zinsniveau erfreut Schuldner und verärgert Sparer; die einen werden entlastet, die andern bekommen weniger. Der Bund zählt zu ersteren und darf sich daher freuen: In den vergangenen zehn Jahren hat er sich summa summarum 13,69 Milliarden Euro an Ausgaben erspart.

2006 betrug der Schuldenstand des Bundes laut Nationalbank 145,27 Milliarden Euro. Ende des vergangenen Jahres waren es 199,99 Milliarden. Die Summe ist damit um ein drittel gestiegen. Die Aufwendungen für Zinsen haben sich dagegen kaum verändert; machten sie 2006 6,92 Milliarden Euro aus, so waren es im vergangenen Jahr 7,06 Milliarden Euro. Gemessen an den Schulden sind sie damit sogar gesunken – von 4,8 auf 3,5 Prozent.

Das niedrige Zinsniveau machte sich für den Finanzminister bezahlt: Wäre das Verhältnis Schuldenstand zu Zinskosten seit 2006 unverändert geblieben, hätte er in der Zeit höhere Ausgaben von summa summarum 13,69 Milliarden Euro gehabt. Allein im vergangenen Jahr hätte es sich um zweieinhalb Milliarden Euro gehandelt.

Die Sache ist für Hans Jörg Schelling allerdings nur so lange erfreulich, so lange das Zinsniveau so niedrig bleibt. Kurzfristig zeichnet sich keine Änderung ab. Kehrt es längerfristig aber zum Niveau des Jahres 2006 zurück, muss er schauen, wie er – oder ein allfälliger Nachfolger – Mehrausgaben von dann deutlich über zweieinhalb Milliarde Euro im Jahr bewältigt.

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