ZAHLEN ZUM TAG. Wenn allein jüngere Wähler zählen würden, wäre die FPÖ heute auch in Tirol, Salzburg und Vorarlberg stärkste Partei. Und vielleicht sogar im Burgenland.
Nach Altersgruppen ist das Wahlverhalten sehr unterschiedlich. Das zeigen Ergebnisse von Wahltagsbefragungen, die das „Foresight“-Institut für den ORF durchführt. Vereinfacht kann man sagen: Bei Älteren sind ÖVP und SPÖ noch am ehesten groß, besonders Jüngere zieht’s jedoch zur FPÖ.
Wenn allein unter 35- oder unter 29-Jährige zählen würden, wäre die FPÖ zuletzt nicht nur bei der Nationalratswahl und bei der Landtagswahl in der Steiermark auf Platz eins gekommen: Im Herbst 2022 hätte sie sich mit 24 Prozent schon bei der Landtagswahl in Tirol durchgesetzt. Bei der Anfang 2023 folgenden Landtagswahl in Niederösterreich wäre sie der ÖVP (31 Prozent) mit 29 Prozent sehr nahe gekommen. In Salzburg wäre sie dann wieder knapp, aber doch auf Platz eins gelandet. Deutlicher wäre sie dies – mit immerhin 35 Prozent – schließlich in Vorarlberg.
Bemerkenswert: Im Burgenland hätte die FPÖ wie die SPÖ 37 Prozent erreicht. Der Ausgang wäre damit offen gewesen. Zur Erinnerung: Alles in allem ist die SPÖ unter Führung von LH Hans Peter Doskozil mit 46,4 Prozent klar stärkste Partei geworden. Und zwar vor allem, weil sie Ältere halten konnte. Bei ab 60-Jährigen kam sie laut „Foresight“ auf 54 Prozent.
Was bei den Jüngeren nicht übersehen werden sollte: Es zieht sie nicht nur eher zur FPÖ, sondern auch eher zu Neos und Grünen. Zumindest im Burgenland hat das den Pinken jedoch nichts gebracht. Neun Prozent bei unter 35-Jährigen haben ihnen hier nicht gereicht, um insgesamt auf mindestens fünf Prozent und damit in den Landtag zu kommen.