#Häupl Man sollte sich nicht zu viel erwarten

BERICHT. Wiens Bürgermeister scheut größere Veränderungen. Und: Er wird eher noch länger bleiben. 

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BERICHT. Wiens Bürgermeister scheut größere Veränderungen. Und: Er wird eher noch länger bleiben.

Am Tag nachdem der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) seinen Rücktritt angekündigt und der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) wider Erwarten nur eine Pressekonferenz zu einem Sachthema gegeben hatte, titelte der „Kurier“: „Pröll geht, Häupl bleibt noch.“ Dieses „Noch“ war natürlich eine Botschaft: Häupl wird sich auch bald vom Acker machen. Immerhin durchlebt er seine größte Führungskrise: Mehr oder weniger bedeutende Genossen fordern ihn öffentlich auf, sich zu verabschieden. Öffentlich! An so etwas kann man sich allenfalls bei Ex-Kanzler Werner Faymann erinnern. Und das will etwas heißen.

Doch der 67-Jährige wird noch länger im Amt bleiben. Auf dem Parteitag im Frühjahr möchte er jedenfalls wieder antreten. Und auch bei der Regierungsumbildung, die nun ansteht, will er sich dem Vernehmen nach nur auf das Nötigste beschränken. Die scheidende Stadträtin Sonja Wehsely muss halt ersetzt werden; sie hat vergangenen Freitag den Notausgang zu einer Siemens-Tochter genommen.

Wenn es nach Häupl gegangen wäre, hätte Wehsely bleiben können. Eine Aussparche mit Ludwig – und die Sache wäre erledigt gewesen.

Wenn es nach Häupl gegangen wäre, hätte sie bleiben können: Eine Aussprache mit ihrem Widersacher, Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, und die Sache wäre erledigt gewesen. Sie selbst hatte dem Druck, dem sie bereits ausgesetzt war, jedoch nicht mehr länger standhalten wollen. Jetzt kann es Häupl also nicht mehr dabei bewenden lassen, die beiden wieder zusammenzubringen – und damit auch ein wichtiges Signal nach außen zu senden: „Seht her, es geht wieder, der linke und der rechte Parteiflügel sind wieder vereint!“

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Bei der nunmehrigen Regierungsumbildung wird Häupl wirklich gut beraten sein, sich auf das Nötigste zu beschränken: Er selbst hat es in den vergangenen Jahren verabsäumt, seine Nachfolge zu regeln. Sich Hoffnungen machen lässt er allenfalls Umweltstadträtin Ulli Sima und den Obmann der Parlamentsfraktion, Andreas Schieder. Ob sie soweit sind, das Ruder zu übernehmen, ist jedoch fraglich. Zumal der rechte Flügel mit Ludwig ganz klar den Anspruch auf den Bürgermeister- und weitere Posten erhebt. Da müsste sich nicht nur die Nachfolgerin oder der Nachfolger warm anziehen; auch Häupl, der Ludwig verhindern will, würde riskieren, alles zu verlieren.

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