ZAHLEN ZUM TAG. Auch dort, wo die ÖVP stark ist, kann die Impfquote sehr niedrig sein.
Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) führt den Umstand, dass Österreich eine sehr niedrige Impfquote aufweist im europäischen Vergleich, darauf zurück, dass es mit der FPÖ eine Kraft gebe, die gegen die Impfung ankämpft: „Dort, wo die FPÖ stark ist, ist die Impfquote entsprechend niedrig.“ Empirisch ist das belegbar, wie die Uni Wien auf ihrem Corona-Blog ausgeführt hat.
Allerdings scheint die gesamte Wirklichkeit wieder einmal komplizierter zu sein. Das zeigt ein Blick auf die 20 Gemeinden mit der – laut Dashboard des Gesundheitsministeriums – niedrigsten Impfquote Österreichs. Sie verteilen sich auf sechs Bundesländer (Kärnten, Niederösterreich. Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg), wobei fünf im Bezirk Braunau (OÖ) und vier im Bezirk Spittal (Ktn) an der Drau liegen.
In Summe haben hier bei der Nationalratswahl 2019 nicht nur überdurchschnittlich viele die FPÖ gewählt (23,2 Prozent), sondern auch die ÖVP (48,6 Prozent). Bei der SPÖ (14,3), den Grünen (5,8) und den Neos (4,6 Prozent) war es umgekehrt.
Impfgegner und -kritiker gibt es in allen Lagern. Darauf lässt auch die Wählerstromanalyse des Sozialforschungsinstituts SORA zur oberösterreichischen Landtagswahl 2021 schließen. Die einschlägige Liste MFG hat demnach zwar der FPÖ die meisten Stimmen abgenommen gegenüber 2015 (16.000), darüber hinaus aber auch relativ viele der ÖVP (15.000), der SPÖ (8000) und den Grünen (6000).
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