ZAHLEN ZUM TAG. Nicht nur bei der Inflation zählt Österreich nicht mehr zu den Besseren in Europa, sondern auch bei der Neuverschuldung: Ein Land schmiert ab.
In der Vergangenheit hat sich Österreich gerne zu den besseren Staaten in Europa gezählt, was die Haushaltsführung betrifft. Mittlerweile wäre es daneben, das noch tun zu wollen: Ein gesamtstaatliches Defizit von 3,2 Prozent im vergangenen Jahr entspricht laut Eurostat beinahe dem EU-Schnitt von 3,4 Prozent. Nunmehrige Partnerländer wie Ungarn (6,2 Prozent) und Italien (acht Prozent) liegen gemeinsam mit Rumänien (ebenfalls 6,2 Prozent) am schlechtesten.
Bemerkenswert: Mit den 3,2 Prozent hatte Österreich eine größere Neuverschuldung als Griechenland (2,3 Prozent). In den Coronajahren war es noch umgekehrt gewesen, hatte Griechenland eine größere.
Gleich sieben Länder verzeichneten einen Überschuss oder keine Neuverschuldung: Dänemark, Zypern, Irland, Schweden, Kroatien, Luxemburg und die Niederlande.
Österreich wendete sehr viel Geld für die Abfederung der Teuerung auf. Unterm Strich ist das jedoch daneben gegangen: Wie hier näher ausgeführt und in einer Grafik dargestellt, hatte das Land lange eine unterdurchschnittliche Inflation in Europa. Seit dem vergangenen Sommer ist sie jedoch überdurchschnittlich. Das ist möglicherweise eine Folge ungezielter Gießkannenpolitik. Es sind auch Leute unterstützt worden, die es gar nicht nötig gehabt hätten.
Warum passen diese Werte nicht mal annähernd mit den Werten in Griechenland zusammen ?
Sehr geehrter Herr Gold,
die hier im Text und in der Grafik ausgewiesenen Werte für 2022 passen mit denen in Griechenland zusammen bzw. sind aktuell der Eurostat-Datenbank entnommen. Dort sieht man auch, dass Griechenland, wie erwähnt, in den Coronajahren davor ein höheres Defizit hatte.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Huber