Ist Mattle vernünftiger?

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BERICHT. Warum der Tiroler ÖVP-Chef im Unterschied zu Mikl-Leitner und (voraussichtlich) Haslauer nicht mit der FPÖ zusammengegangen ist.

Auch der heutige Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle hat als ÖVP-Chef eine krachende Niederlage bei einer Landtagswahl erlitten (im vergangenen Herbst), hat im Unterschied zu seinen Amtskollegen in Niederösterreich und Salzburg, Johanna Mikl-Leitner und Wilfried Haslauer, aber nicht lange nachgedacht darüber, ob er mit den Freiheitlichen zusammengehen soll. Er ist von Schwarz-Grün auf Schwarz-Rot gewechselt.

Es mag viele Gründe geben, ein offensichtlicher ist jedoch dieser: Es gibt die Tendenz, dass führende Parteien die Nähe derer suchen, an die sie am meisten verlieren. Kalkül: Eine gemeinsame Politik könnte Wähler dazu bringen, wieder zurückzukehren.

In Niederösterreich hat die ÖVP mit Abstand die meisten ihrer bisherigen Wähler an die Freiheitlichen verloren. 16 Prozent nämlich, so die SORA-Wählerstromanalyse. In Salzburg handelte es sich nun sogar um 21 Prozent. Das ist ein Fünftel.

In Tirol fand die Landtagswahl gefühlt noch in einer anderen Zeit statt. Hier verlor die ÖVP ebenfalls massiv, aber nur sechs Prozent ihrer bisherigen Wähler an die Freiheitlichen. Fast doppelt so viele (elf Prozent) gingen an die Sozialdemokraten. Sowie je vier an die Liste Fritz und an die Neos. Anders formuliert: Die FPÖ war für sie noch keine Konkurrenz, die ihr wirklich wehtat. Dass sie in Summe massiv verlor, lag weniger an Kickl und seinen Getreuen im Land.

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