ZAHLEN ZUM TAG. In Österreich bleibt die Teuerung größer als im Euroraum und in Deutschland.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex, für den für einen internationalen Vergleich auch die Ausgaben ausländischer Touristen berücksichtigt werden, ist hierzulande im April mit 9,6 Prozent deutlich höher geblieben als im gesamten Euroraum (7,0 Prozent), aber auch in Deutschland (7,6 Prozent). Bis zum vergangenen Sommer war er in Österreich noch niedriger gewesen als da wie dort.
Wenn von der Inflation die Rede ist, ist in der Regel der „einfache“ Verbraucherpreisindex gemeint. Er enthält ausschließlich den Konsum österreichischer Haushalte und hat im April sogar 9,8 Prozent betragen.
Für die Regierung ist das eine Katastrophe. Genauer: Für Regierende. „Inflation und Teuerung“ sind zuletzt bei SORA-Befragungen zu allen Landtagswahlen als das größte Problem bezeichnet worden. Auch in Salzburg war es zuletzt etwa nach Ansicht von 44 Prozent größer als „Leistbares Wohnen“ (35 Prozent) sowie „Gesundheitsversorgung und Pflege“ (31 Prozent). „Zuwanderung und Integration“ folgte mit 25 Prozent.
Dass es bisher keine messbare Zunahme der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung gegeben hat und sehr viel Steuergeld für Abfederungen locker gemacht worden ist, ist das eine. Was eine Masse wahrnimmt, das andere: Nämlich, dass sie sich immer mehr einschränken muss und immer weniger leisten kann. These: Für eine Politik, die sonst gerne den Eindruck erweckt, alles regeln zu können, rächt sich das. Sie wird für die Misere verantwortlich gemacht. Zumal WIFO-Chef Gabriel Felbermayr aktive Stabilisierungsschritte von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Co. einmahnt. Das heißt im Umkehrschluss, dass sie Notwendiges schuldig sind seiner Ansicht nach.
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