Im Glashaus

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ZAHLEN ZUM TAG. Wer sich über schlechte Umfragewerte der EU wundert, sollte die der Bundesregierung nicht vergessen.

Stimmt schon, die EU ist für einen beträchtlichen Teil der Österreicherinnen und Österreicher eine „schlechte Sache“. Mit 42 Prozent sind es so viele wie in keinem anderen Mitgliedsland. Gerne werden Erklärungen geliefert. Zum Beispiel: „Brüssel“ versage in der Asylpolitik. Das betont auch der derzeitige Bundeskanzler.

Interessant ist jedoch, dass nicht nur die EU übel dasteht, sondern auch seine Regierung. Das zeigt die jüngste Eurobarometer-Erhebung mit mehr als 1000 Befragten hierzulande. Jeweils 47 Prozent gaben an, ihr eher zu vertrauen oder eher nicht zu vertrauen. Bei der EU sind die Werte ähnlich, ihr vertrauen 46 Prozent eher und misstrauen 45 Prozent eher. Das sind sogar etwas weniger als bei der Bundesregierung, liegt aber in einem Bereich, in dem nicht wirklich von einem Unterschied gesprochen werden kann.

Bei dieser Eurobarometer-Standard-Erhebung wurde auch gefragt, wie zufrieden man im Allgemeinen mit der Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine sei. In Bezug auf die Regierung sind in Österreich elf Prozent sehr zufrieden, in Bezug auf die EU immerhin 14. Ähnlich war es bei einer älteren Erhebung zu Corona-Maßnahmen: Mit der Regierung waren da nur sieben Prozent sehr zufrieden, mit der EU jedoch zehn. Natürlich: Auch nicht viele. Summa summarum schneidet die Europäische Union bei den Leuten aber nicht schlechter ab als die Bundesregierung.

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