BERICHT. Werte von Regierungs- und Oppositionsvertretern entwickeln sich ähnlich schlecht. Einzig Herbert Kickl bleibt unverändert „unten durch“.
Der Vertrauenskrise trifft nicht nur Regierungsvertreter. Das zeigt ein Blick auf Detailwerte zum APA/OGM-Vertrauensindex. Bei Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und SPÖ-Vorsitzender Pamela Rendi-Wagner oder auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger entwickeln sie sich ähnlich.
Beim APA/OGM-Vertrauensindex wird der Saldo aus den Angaben für „Vertrauen“ und „Kein Vertrauen“ ausgewiesen. Dabei ist zu beachten, dass sich sowohl bei zweimal zehn als auch bei zweimal 45 Prozent ein Wert von null ergibt.
Besonders Veränderungen noch deutlicher sichtbar werden, wenn man sich die Entwicklung der Detailwerte anschaut. Karl Nehammer haben zu Beginn seiner Amtszeit im vergangenen Dezember 48 Prozent vertraut und zuletzt nur noch 43 Prozent. Auf der anderen Seite geben nach 41 Prozent im Dezember nun ganze 52 Prozent an, ihm kein Vertrauen zu schenken.
Bemerkenswert: Für die übrigen Parteivorsitzenden läuft es nicht besser. Bei Rendi-Wagner ist der „Vertrauen“-Anteil von 46 auf 41 Prozent gesunken und der „Kein Vertrauen“-Anteil von 46 auf 52 Prozent gestiegen. Auf diesem Niveau befinden sich die Anteile bei gleichem Trend auch bei Werner Kogler und Beate Meinl-Reisinger.
Leicht verbessert haben sich die Werte zuletzt nur für FPÖ-Chef Herbert Kickl. Allerdings: Ihm schenken noch immer nur 17 Prozent Vertrauen, ganze 77 Prozent tun es nicht. Er bleibt sozusagen „unten durch“.
Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass es nicht nur eine Krise der Regierung, sondern des Politischen gibt. Einzig Kickl kann das egal sein. Weniger, weil er vertrauensmäßig nichts mehr zu verlieren hat, sondern weil er sogar explizit gegen das politische System antritt und sich dafür auch Wählerinnen und Wählern anbietet. Da spielt Vertrauen nur eine untergordnete Rolle.
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