Krisenbonus aufgebraucht

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BERICHT. Vertrauenswerte: Kurz liegt wieder auf Vor-Corona-Niveau, Kogler und Anschober darunter.

Fast alle Bunddespolitiker haben beim jüngsten APA/OGM-Vertrauensindex verloren. Das ist jedoch relativ. Vor allem, wenn man die Werte mit den Verhältnissen vor der Pandemie vergleicht. Demnach ist eher nur ein gewisser Krisenbonus aufgebraucht. Zumindest bei Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz.

Im Jänner ist Kurz auf einen Saldo (aus Vertrauen, kein Vertrauen) von 19 gekommen. Aktuell hält er 20, also einen ähnlich hohen Wert. Dazwischen ist er freilich auf bis zu 51 gekommen; dieser Spitzenwert ist ihm zu Beginn der Pandemie im April ausgewiesen worden.

Damals sind Regierungsvertreter grundsätzlich sehr gut gelegen. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) konnte im vergangenen Frühjahr von minus vier auf plus 29 zulegen. Heute liegt er bei acht.

Ebenfalls Vertrauen gewonnen haben vor einem Jahr grüne Regierungsmitglieder. Vizekanzler Werner Kogler hat sich von 19 auf 36 verbessert, Gesundheitsminister Rudolf Anschober von 17 auf 49. Geblieben ist ihnen nichts davon. Im Gegenteil, Kogler liegt mit zwölf Punkten ebenso schlechter als vor der Krise wie Anschober (13).

Stabil und gut sind die Werte von Bundespräsident Alexander Van der Bellen (aktuell 43). Verbessern konnte sich SPÖ-Chef Pamela Rendi-Wagner – allerdings von minus 17 auf minus sieben Punkte. Sprich: Der Anteil der Befragten, die ihr kein Vertrauen schenken, überwiegt noch immer. Von minus 30 auf minus 49 abstürzt ist in den vergangenen zwölf Monaten FPÖ-Obmann Norbert Hofer.  Im Plusbereich geblieben ist dagegen Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Auch sie hat im Jahresvergleich jedoch verloren – von 14 auf acht.

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