BERICHT. Sparen im System? Die ehemalige Bundesregierung ließ sich die Dokumentation des EU-Vorsitzes einiges kosten.
Von „Sparen im System“ zeugt das nicht unbedingt: Wie einer parlamentarischen Anfragebeantwortung des ehemaligen Übergangskanzlers Hartwig Löger (ÖVP) zu entnehmen ist, hat sich die schwarz-blaue Regierung die Dokumentation des EU-Vorsitzes in der zweiten Jahreshälfte 2018 sehr viel Steuergeld kosten lassen. Für Fotografen wurden knapp 48.000 Euro aufgewendet, für Fotobücher mehr als 36.000 Euro.
„Das Fotobuch stellt eine bildliche und inhaltliche Bilanz des österreichischen EU-Ratsvorsitzes dar und zeigt die gesamtgesellschaftliche Breite und Vielfalt der Veranstaltungen, den Einsatz aller Akteurinnen und Akteure sowie Teams an den verschiedensten Orten in Österreich, Brüssel, Straßburg und Luxemburg“, schreibt Löger der Abgeordneten Nurten Yilmaz (SPÖ) in der Anfragebeantwortung. Und weiter: „Nach dem Abschluss des österreichischen EU-Ratsvorsitzes wurde das Fotobuch unter anderem als Geste des Dankes und der Anerkennung an die mitwirkenden Akteurinnen und Akteure überreicht. Darüber hinaus dient das Fotobuch auch der Dokumentation der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse, um diese festzuhalten und die Möglichkeit eines Rückblickes darauf zu schaffen.“
Insgesamt wurden 2510 Fotobücher erstellt. Kosten: 14,52 Euro pro Stück. In Summe sind das 36.445,20 Euro. Die Kosten der Fotos selbst sind darin allerdings noch nicht enthalten. Irgendwer musste sie ja machen. Und dazu lässt Löger wiederum wissen: „Um die zahlreichen Veranstaltungen, die im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitzes teils parallel zueinander und gleichzeitig parallel zum Tagesgeschäft stattfanden, abdecken zu können, wurden mit zwei Fotografinnen und Fotografen Rahmenvereinbarungen auf Honorarnotenbasis abgeschlossen.“ In Summe listet Löger allein dafür Kosten in Höhe von 47.720 Euro auf.