Wögingers Welt

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ZAHLEN ZUM TAG. In der Heimatgemeinde des ÖVP-Klubobmannes gab es vor zwei Jahren gerade einmal fünf Grünen-Wähler.

So autoritär ist ÖVP-Klubobmann August Wöginger: „Es kann ja nicht sein, dass unsere Kinder nach Wean (Wien; Anm.) fahren und als Grüne zurückkommen. Wer in unserem Hause schlaft und isst, hat auch die Volkspartei zu wählen.“ Das sagte der 44-Jährige am vergangenen Wochenende laut „Standard“ auf einem Wahlkampfauftritt seines Parteichefs Sebastian Kurz.

Darüber könnte man jetzt sehr viel schreiben. Doch nehmen wir Wöginger einfach einmal wörtlich: Er leidet darunter, dass die Bundeshauptstadt politisch anders tickt als; und es tut ihm auch weh, dass junge Leute als Grüne aus der Millionenstadt zurückkehren.

Die Welt, in der Wöginger lebt, ist wirklich eine ganze andere. Er selbst würde vielleicht sagen, sie sei „noch in Ordnung“. Wie auch immer: Es handelt sich um die Gemeinde Sigharting im oberösterreichischen Innviertel. Bei der Nationalratswahl 2017 sind dort vierhundertachtundneunzig gültige Stimmen gezählt worden. 44,6 Prozent davon entfielen auf die ÖVP, 39,2 Prozent auf die FPÖ. Macht zusammen knapp 84 Prozent. Das entspricht einer 6/7-Mehrheit. Der Rest: 9,8 Prozent SPÖ, 3,8 Prozent Neos, 0,6 Prozent Liste Pilz und ein Prozent Grüne. Diese eine Grünen-Prozent entsprach fünf Stimmen.

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