BERICHT. Verluste von SPÖ und ÖVP könnten nach den Landtagswahlen ganz neue Konstellationen erzwingen.
Bei den Landtagswahlen in zwei Wochen in Oberösterreich und in vier Wochen in Wien könnte sich ein Bild wiederholen: Nämlich das eines Landeshauptmannes bzw. Bürgermeisters, der von einer schweren Niederlage gezeichnet ist. Im Amt könnten sich beide dennoch halten. Unter Umständen aber mit neuen Partnern.
Aktuelle Umfragewerte verheißen für Wien vor allem auch Spannung im Hinblick auf die Frage, ob Rot-Grün die absolute Mehrheit hält oder nicht. Im besten Fall erreichen SPÖ und Grüne gemeinsam 50 Prozent. Laut Gallup-Umfrage vom 5. September, die die Tageszeitung „Österreich“ veröffentlicht hat, sind es gar nur 47 Prozent. Schuld daran sind die massiven Verluste der Sozialdemokraten; leichte Gewinne der Grünen können diese nicht wettmachen.
So oder so wird das eine neue Dynamiken auslösen: Geht sich Rot-Grün noch aus, wären die Grünen der gestärkte Koalitionspartner. Geht es sich nicht mehr aus, könnte eine dritte Partei ins Boot geholt werden müssen (ÖVP oder NEOS), oder es würde überhaupt zu einer anderen Konstellation kommen (Rot-Schwarz-Pink etwa). Sofern Michael Häupl Bürgermeister bleibt, werden die Freiheitlichen jedenfalls wohl kaum dabei sein.
Ähnlich die Ausgangslage in Oberösterreich: Schwarz-Grün liegt dort nur noch bei 49 bis 50 Prozent. Anders als Häupl für Wien, schließt der dortige LH Josef Pühringer (ÖVP) allerdings keine Partei für eine Zusammenarbeit aus. Rechnerisch möglich wären demnach bei einem Verlust der Mehrheit für die derzeitige Koalition zumindest zwei Varianten: Schwarz-Blau, Schwarz-Rot oder, sofern die NEOS in den Landtag kommen, Schwarz-Grün-Pink.