Von Stamm- zu Wechselwählern

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ZAHLEN ZUM TAG. Mehr und mehr müssen Parteien bei jedem Urnengang von vorne beginnen.

Für Salzburg sind größere Veränderungen bei Wahlen nichts Neues. In den 2000ern ging die Führung an die SPÖ, in den 2010ern zurück an die ÖVP. Insofern mag es nicht das beste Land sein, um aufzuzeigen, dass die Stammwähler:innen-Anteile überschaubar geworden sind. Sie lassen jedoch tief blicken.

Zugespitzt formuliert müssen Parteien bei jedem Urnengang von vorne beginnen. Die Grünen haben laut SORA-Analyse bei der jüngsten Landtagswahl nur 45 Prozent ihrer Wähler:innen aus dem Jahr 2018 halten können. Mit ihnen wären sie bei knapp vier Prozent gelandet und aus dem Landtag geflogen. Wie es die Neos getan haben. Sie konnten gar nur 26 Prozent ihrer Wähler:innen halten.

Die höchste Rate der bisher im Landtag vertretenen Parteien weist die ÖVP von Landeshauptmann Wilfried Haslauer auf. Auch sie beträgt aber lediglich 67 Prozent. Hätte sie nicht neue Wähler:innen zu sich gezogen (zum Beispiel von den Neos), sie wäre nicht bei etwas mehr als 30, sondern bei weniger als 24 Prozent gelandet.

Bemerkenswert ist, dass auch die Freiheitlichen, die neben den Kommunisten die großen Wahlsieger sind, nicht viel mehr als 60 Prozent ihrer bisherigen Wähler:innen halten konnten. Jeweils sechs bzw. in Summe 18 Prozent sind zur ÖVP, zur SPÖ und zur KPÖ abgewandert, weitere 14 Prozent sind zu Hause geblieben. Zum Wahlsieg verholfen haben Marlene Svazek und Co. insbesondere ehemalige ÖVP-Wähler:innen, die sich in die umgekehrte Richtung, also zu ihr bewegt haben. Sie haben ihr mehr als ein Viertel ihrer nunmehrigen Stimmen beschert.

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