Strache, Hofer in der eigenen Falle

KOMMENTAR. Der Ruf nach einem starken Bundespräsidenten rächt sich. Van der Bellen kann diese Rolle nun jedenfalls nicht abgesprochen werden.

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KOMMENTAR. Der Ruf nach einem starken Bundespräsidenten rächt sich. Van der Bellen kann diese Rolle nun jedenfalls nicht abgesprochen werden.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer haben nach dem Urnengang nicht viel weniger zu tun als davor. Ganz im Gegenteil, sie sind mit der Begrenzung von Schäden ausgelastet, die sie selbst mitverursacht haben. Und das betrifft nicht nur die Besänftigung der eigenen Anhängerschaft beispielsweise auf Facebook, die Wahlsieger Alexander Van der Bellen auch Unaussprechbares wünscht. Nein, es geht auch um die Rolle des Bundespräsidenten.

Norbert Hofer mag die Aussage, man werde sich noch wundern, was das Staatsoberhaupt alles könne, mittlerweile bereuen. In der Sache selbst blieb er jedoch unmissverständlich: Wenn er das Amt bekleiden würde, müsste die Regierung damit rechnen, entlassen zu werden. Und zwar dann, wenn sie trotz Ermahnungen seinen Vorstellungen nicht gerecht wird.

Auf der anderen Seite empört sich Heinz-Christian Starche darüber, dass Alexander Van der Bellen ihm nicht einmal dann einen Regierungsbildungsauftrag erteilen möchte, wenn die Freiheitlichen als stärkste Partei aus den nächsten Nationalratswahlen hervorgehen. Damit, so Strache, würde er sich über eine demokratische Wahl hinwegsetzen.

Das kann man so sehen. Wenn man das tut, dann darf man einem Bundespräsidenten allerdings auch nicht zugestehen, dass er eine Regierung, die letzten Endes ebenfalls auf eine demokratische Wahl zurückgeht, irgendwann einmal aus eigenem Gutdünken entlässt, wie Hofer das wollte.

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