Strache: Entlarvende Freunde

ANALYSE. Trump, Le Pen und Co. machen es dem FPÖ-Chef immer schwerer, mit verdeckten Karten zu spielen. 

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ANALYSE. Trump, Le Pen und Co. machen es dem FPÖ-Chef immer schwerer, mit verdeckten Karten zu spielen.

Verwandte kann man sich nicht aussuchen. Freunde schon. Umso bemerkenswerter, wessen Nähe FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sucht: Beispielsweise jene des US-Präsidenten Donald Trump. Oder jene der französischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen. Sie hatte er im vergangenen Juni sogar nach Wien eingeladen, um gemeinsam einen „Patriotischen Frühling“ für Europa einzuläuten.

Schon das Ausmaß der Sympathie, die Strache für Trump und Le Pen bekundet, ist bemerkenswert. Die Zusammenarbeit, die er mit der Französin pflegt, ist es jedoch noch mehr; sie ist erfreulich verhängnisvoll für ihn, weil sie es ihm erschwert, mit verdeckten Karten zu spielen.

Doch eines nach dem anderen: Was die drei eint, ist etwa der Zugang zur europäischen Integration. Trump will mit Ted Malloch einen Mann als Botschafter nach Brüssel entsenden, der der EU ein ähnliches Schicksal wünscht wie der Sowjetunion; den Zusammenbruch nämlich. Das passt zur jüngsten Wahlkampfansage von Le Pen: Sollte sich die Union nicht ihren Renationalisierungswünschen beugen, werde sie eine „Volksabstimmung über den EU-Austritt organisieren“. Auf den Brexit sollte demnach ein Frexit folgen. Und so weiter und so fort. Bis zum Öxit.

Genau genommen passt diese Linie auch zur freiheitlichen: Die Partei wünscht sich in ihren Programmen kein supranationales Europa, sondern ein Europa selbstbestimmter Vaterländer. Und im Handbuch für Funktionäre heißt es daher: „Für die FPÖ ist ein Austritt aus einer Europäischen Union, die sich zu einem Zentralstaat entwickelt und die Grundsätze der Subsidiarität und der Demokratie mit Füssen tritt, kein Tabu, sondern ultima ratio.“

Das haben Strache und der freiheitliche Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer bis vor einem halben Jahr auch genau so in aller Öffentlichkeit bekräftigt. Seit sie jedoch festgestellt haben, dass das in Österreich keine Mehrheitsmeinung ist, wollen sie nichts mehr davon wissen: „Die FPÖ ist keine EU-Austrittspartei“, werden sie nicht müde zu beteuern.

Allein, die Außenpolitik von Strache spricht eine andere Sprache: Sie setzt ganz auf Leute, die sehr offen für eine Zerstörung der Union eintreten bzw. – sofern sie damit nicht durchkommen – auf einen Austritt. Und das lässt sich dank dieser Leute immer schwerer vor den Österreichern verbergen.

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