#Silberstein Wie die Causa wächst

ZAHLEN ZUM TAG. Erst seit Sonntag beschäftigen sich die Österreicher zumindest im Netz wirklich intensiv damit. 

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ZAHLEN ZUM TAG. Erst seit Sonntag beschäftigen sich die Österreicher zumindest im Netz wirklich intensiv damit.

Was die Österreicher beschäftigt, das googeln viele. Um mehr darüber zu erfahren. Und zwar unverzüglich. Umso bemerkenswerter ist eine Auswertung der Suchanfragen zur Causa Silberstein am vergangenen Wochenende. Sie ist demnach erst mit der Pressekonferenz, die der SPÖ-Vorsitzende und Kanzler Christian Kern am Sonntagnachmittag gab, gewachsen.

Der vergangene Samstag wird in jedem Fall als rabenschwarzer in die Geschichte der Sozialdemokratie eingehen: Zwei Wochen vor der Nationalratswahl musste Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler zurücktreten. Als Wahlkampfmanager will er nicht gewusst haben, dass Ex-Berater Tal Silberstein Facebook-Seiten zur Diskreditierung von ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz lanciert hatte; und dass diese Seiten auch nach der Vertragsauflösung mit Silberstein Mitte August weiter betrieben worden sind. Wobei antisemitischer Inhalt die Sache vollends zum roten Super-GAU machte.

Ebenfalls nichts gewusst haben will SPÖ-Chef Kanzler Christian Kern. Entschuldigung lieferte er keine; er versuchte sich vielmehr als Opfer einer Intrige darzustellen.

Spannend ist vor diesem Hintergrund, wie sich die Suchanfragen im Netz entwickelt haben: Der Samstag, an dem die Causa durch Berichte von „Die Presse“ und „profil“ bekannt geworden war, war ein ziemlich normaler Tag. Wie fast immer seit dem Frühjahr war Sebastian Kurz der gefragteste Spitzenpolitiker; nach ihm gab es die meisten Suchanfragen. Nicht, dass niemand mehr über Kern und Silberstein erfahren wollte; es waren aber relativ weniger (siehe Grafik).

Das änderte sich erst am Sonntag: Am frühen Nachmittag gab Kern ein Pressestatement ab. Zu diesem Zeitpunkt nahm auch das Volumen der Suchanfragen nach ihm und Silberstein messbar zu. Später sollten sich dieses allerdings noch vervielfachen. Und zwar parallel zur abendlichen „Elefantenrunde“ auf ATV und dort wiederum gegen Ende, nachdem Kern das Thema noch einmal von sich aus mit einer Unterstellung an Kurz („Sie haben beachtliches Insiderwissen“) aufgriff.

Die „Google Trends“-Auswertung lässt im eingangs erwähnten Sinne ausschließlich Rückschlüsse darauf zu, was das Interesse der Masse auf ein Thema lenkt; bzw. womit jemand Interesse auslöst. Mehr nicht. Die Vertikalachse steht für den Umfang der Suchanfragen, wobei der Spitzen- zugleich Referferenzwert von 100 Punkten ist, an dem sich die anderen bemessen. 

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