ZAHLEN ZUM TAG. Für die Sozialdemokraten sind die Freiheitlichen in Penzing etwas andere Wettbewerber als in Floridsdorf.
Wie halten wir’s mit den Freiheitlichen? Das ist die wohl entscheidende Fragestellung für die Nachfolge des Wiener Bürgermeisters und SPÖ-Vorsitzenden Michael Häupl. Kandidat Andreas Schieder hat eine rot-blaue Koalition zuletzt in einem ZiB 2-Interview ausgeschlossen: „Mit mir nicht.“ Kandidat Michael Ludwig hat sich zwar nie dafür ausgesprochen, äußert sich diesbezüglich aber zurückhaltender: „Von allen Parteien hat derzeit die FPÖ die geringste inhaltliche Schnittmenge mit der SPÖ“, ließ er im Sommer beispielsweise über den „Kurier“ wissen.
Ein bisschen nachvollziehbar werden diese Haltungen, wenn man sich die Gemeinderatswahlergebnisse in den Heimatbezirken der beiden anschaut. Sie zeigen, dass es in Bezug auf die Freiheitlichen aus Sicht der Sozialdemokraten sehr unterschiedliche Problemlagen gibt.
In Wien insgesamt schafften die Freiheitlichen 1996 ihr zunächst bestes Ergebnis; mit 27,9 Prozent nämlich. In Penzing, wo Schieder zu Hause ist, lagen sie mit 27,8 Prozent leicht, in Floridsdorf, wo Ludwig wohnt, mit 29,5 Prozent etwas stärker darüber. 2015 wiederum kletterten die Freiheitlichen stadtweit auf ganze 30,8 Prozent. In Penzing jedoch waren sie mit 30,1 Prozent nicht ganz so erfolgreich, während sie in Floridsorf mit 40,6 Prozent weit darüber hinauswuchsen.
Ja, aus Sicht der Sozialdemoraten ist die Lage in Floridsorf noch viel schlimmer: Waren sie selbst in Penzing 2015 mit 39 Prozent sogar etwas erfolgreicher als 1996 (37,5 Prozent), so war es in Floridsdorf nicht nur umgekehrt; sie stürzten 2015 vielmehr sehr deutlich unter das ohnehin schon schlechte 1996er Ergebnis (45,7 Prozent) ab – auf 39,2 Prozent und damit sogar hinter die Freiheitlichen zurück.
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