FPÖ: Partei der Extreme

ANALYSE. Bei Arbeitern, Personen mit niedrigem Bildungsabschluss und all jenen, die meinen, dass sich Österreich schlecht entwickle, sind die Freiheitlichen Nummer eins. Und zwar zum Teil mit großem Abstand.

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ANALYSE. Bei Arbeitern, Personen mit niedrigem Bildungsabschluss und all jenen, die meinen, dass sich Österreich schlecht entwickle, sind die Freiheitlichen Nummer eins. Und zwar zum Teil mit großem Abstand.

Die SPÖ hat bei der Nationalratswahl am 15. Oktober mehr denn je Akademiker angesprochen, die ÖVP war bei Leuten, die man dem Mittelstand zuordnen kann, am erfolgsreichsten. Die FPÖ dagegen geht als Partei der Extreme aus diesem Urnengang hervor; und zwar gestärkt.

Das zeigen die Ergebnisse der SORA-Wahltagsbefragung: Ihre Stellung als größte Arbeiterpartei konnten die Freiheitlichen gegenüber 2013 nicht nur halten, sondern massiv ausbauen; sie legten in dieser Gruppe von 33 auf 59 Prozent zu. Ebenfalls verdoppeln konnten sie sich bei all jenen, die über einen Pflichtschulabschuss nicht hinausgekommen sind (von 15 auf 33 Prozent). Und zumindest signifikant zulegen konnten sie im Übrigen bei den bis 29-Jährigen – von 22 auf 30 Prozent, was ein weiteres Mal Platz eins bedeutete (die ÖVP kam hier auf 28 Prozent).

Ein sehr schwacher Trost für die Mitbewerber ist, dass diese drei Gruppen immer kleiner werden: Es gibt immer weniger Arbeiter, immer mehr Österreicher kommen zu einem höheren Bildungsabschluss und die Bevölkerung altert. Ja, im Grunde genommen ist all das gar kein Trost. Etwas Weiteres dürfte nämlich immer wichtiger werden: Die persönliche Befindlichkeit und die Sicht der Außenwelt.

Auch hier ist die FPÖ eine Partei der Extreme, wenn man so will: Bei all jenen, die meinen, Österreichs habe sich in den vergangenen Jahren negativ entwickelt, holte sie 2013 35 Prozent; diesmal war es mit 49 Prozent beinahe die absolute Mehrheit.

Abgesehen davon sind nur 48 Prozent der FPÖ-Wähler uneingeschränkt der Meinung, dass die Demokratie die beste Regierungsform ist (sie stimmen dem „sehr“ zu). Und gerade einmal 16 Prozent bezweifeln nicht, dass die EU-Mitgliedschaft mehr Vor- als Nachteile hat. Bei ÖVP und FPÖ sind diese Anteile wesentlich größer.

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