Ohne Limit

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ZAHLEN ZUM TAG. Vor einem Jahr hielt die ÖVP rund 40 Prozent. Jetzt liegt sie bei 25 Prozent – und viel weniger ist möglich.

Auf sogenannte „Stammwähler“ können sich Parteien kaum noch verlassen; zu wenige sind das geworden. Vor einem Jahr hielt die ÖVP laut profil/Unique-Research 40 Prozent. Im Frühjahr wurden ihr zu Beginn der Coronakrise gar bis zu 48 Prozent ausgewiesen. Ein großer Teil der Bevölkerung scharte sich gewissermaßen um den Kanzler, damals Sebastian Kurz, seines Zeichens auch ÖVP-Chef. Aktuell liegt die Partei nur noch bei 25 Prozent. Damit hat sie sich dem schlechtesten Wahlergebnis ihrer Geschichte angenähert. 2013 musste sie sich unter Sebastian Kurz-Förderer Michael Spindelegger mit 24 Prozent begnügen.

Möglich ist noch weniger. Wenn alle schwarz-türkisen Stricke reißen, geht’s in Richtung 11,1 Prozent. Damit musste sich Parteikandidat Andreas Khol im ersten Durchgang der Bundespräsidenten-Wahl 2016 begnügen.

Diese Wahl stand ganz im Zeichen der Flüchtlingskrise und des Umbruchs. Zunächst konnte sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Hoffnungen auf das Kanzleramt machen, dann schien die SPÖ mit Christian Kern ebendort gestärkt und schließlich trat Sebastian Kurz auf, um bei der Nationalratswahl 2017 mit der türkisen Liste zu gewinnen.

Zurück zu Andreas Khol: Mit 379.000 entschied sich laut SORA-Analyse nur ein Drittel der ÖVP-WählerInnen der Nationalratswahl 2013, ihm ihre Stimme zu geben. Sehr viele zog es zu Norbert Hofer (266.000) einerseits und Irmgard Griss (208.000) andererseits. Ein größerer Teil (160.000) blieb zu Hause, ein kleinerer Teil (74.000) wählte Alexander Van der Bellen. Aus Sicht der Partei haben sich also zwei Drittel in sehr unterschiedliche Richtungen davongemacht.

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