Mit Wahlkarten spielt man nicht

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ZAHLEN ZUM TAG. Wahlkarten-Wähler haben ganz andere Präferenzen als alle anderen Wähler. Siehe EU-Wahl 2014.

Mit Wahlkarten hatte es die FPÖ nie so. Nach verlorener Bundespräsidenten-Wahl 2016 sprach sie sich dafür aus, sie abzuschaffen. Bei den Koalitionsverhandlungen 2017 wollte sie stattdessen einen Vorwahltag einführen. Durchsetzen konnte sie sich nicht damit. Also tut Innenminister Hebert Kickl (FPÖ), was er kraft seines Amtes tun kann: Sein Ressort verzichtet im Hinblick auf die Europawahl Ende Mai auf eine spezielle Wahlkarten-Information.

Weniger Wahlkarten-Wähler würden der FPÖ guttun. Siehe Europawahl 2014: Damals suchten zweieinhalb Millionen Bürger ein Wahllokal auf und weitere 350.000 nützten die Briefwahl-Möglichkeit. Ergebnis: Bei diesen Briefwahl- bzw. Wahlkarten-Wählern kamen die Freiheitlichen auf gerade einmal 14,3 Prozent; bei allen anderen schaffte sie um die Hälfte mehr, nämlich 20,5 Prozent.

Umgekehrt war es bei den Kleinparteien: Bei Wahlkarten-Wählern holten die Grünen gar 18,8 und die Neos 11,8 Prozent. Bei allen anderen reichte es für sie jedoch nur für 13,9 und 7,6 Prozent.

Bei den ehemaligen Großparteien war die Differenz nicht ganz so groß: ÖVP und SPÖ schafften bei Wahlkarten- nur ein, zwei Prozentpunkte weniger als bei allen anderen Wählern.

Ja, mit Wahlkarten läuft’s überhaupt nicht mehr so rund. Zuletzt versagte auch noch das „Digitale Amt“, das Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) gerade erst präsentiert hatte. Es leitete hunderte Wahlkartenanträge nicht weiter – eine technische Panne.

 

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