Grüne: Ohne Pilz geht’s auch nicht gut

ANALYSE. Ehemalige Wähler sind zuletzt vor allem auch an Sozialdemokraten und Neos abgewandert.

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ANALYSE. Ehemalige Wähler sind zuletzt vor allem auch an Sozialdemokraten und Neos abgewandert.

Rein menschlich wäre es nachvollziehbar, würden die Grünen die Entwicklungen bei der Liste Pilz mit einer gewissen Schadenfreude verfolgen: Peter Pilz, der dazu beigetragen hat, dass sie im vergangenen Jahr aus dem Nationalrat geflogen sind, steckt nun selbst in einer veritablen Krise. Das Problem der Grünen ist jedoch, dass sie auch ohne Liste Pilz noch nicht wirklich gerettet sind.

Das verdeutlicht ein Blick in die Wählerstromanalysen, die das Sozialforschungsinstitut SORA erstellt hat. Zunächst einmal mag ihnen die Liste Pilz bei der Nationalratswahl quasi den letzten Rest gegeben haben. Überbewerten sollte man das jedoch nicht: Von 100 Grünen-Wählern des Jahres 2013 wanderten nur elf zu Pilz und Gefolgschaft ab. Fast ebenso viele (zehn) gingen zu den Neos, etwas mehr (14) zur ÖVP und beinahe drei Mal so viele (28 Prozent) zur SPÖ.

Wie’s ohne Liste Pilz laufen kann, hat man zuletzt etwa bei der Landtagswahl in Salzburg gesehen; dort hat diese Liste nicht kandidiert: Die Grünen blieben zwar klar im Landtag. Sie verloren aber stark und konnten nur ein Drittel ihrer Wähler des Jahres 2013 halten. Zwei Drittel zogen in alle möglichen Richtungen davon – zu den NEOS (19 Prozent), zur SPÖ (13 Prozent), zur ÖVP (sieben Prozent) und sogar zur FPÖ (vier Prozent); 20 Prozent blieben zu Hause oder wählten eine andere Partei.

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