ZAHLEN ZUM TAG. Partei zahlte Strache 2500 Euro. In der niederösterreichischen Mindestsicherung beträgt der Richtsatz für Paare 332,04 Euro.
Zugegeben, der Vergleich ist polemisch. Wer sich selbst aber als Vertreter des kleinen Mannes ausgibt, gegen das Establishment wettert und halt doch Sozialleistungen kürzt, die dem kleinen Mann zugute kommen, provoziert ihn geradezu: Als Vizekanzler hat Heinz-Christian Strache 19.647,90 Euro brutto pro Monat verdient. Ausgekommen ist er damit ganz offensichtlich nicht. Freiheitliche haben ihm jedenfalls 2500 Euro für seine Unterkunft im niederösterreichischen Klosterneuburg überwiesen; diese Zahlungen sind in Folge seines Rücktritts eingestellt worden. Das hat Wiens Landesparteiobmann Dominik Nepp bestätigt. Begründung: Er habe ebendort auch Delegationen empfangen.
Offenbar waren das Delegationen, die Strache als FPÖ-Chef aufgesucht haben. Hätte es sich um Repräsentationskosten gehandelt, die ihm als Vizekanzler entstanden sind, wäre die Partei ja wohl kaum dafür aufgekommen. Doch das ist jetzt nebensächlich.
Wundern kann man sich eher darüber, dass der einstige FPÖ-Bundes- und Wien-Chef sowie mehrmalige Bürgermeisterkandidat in der Bundeshauptstadt lieber in Niederösterreich wohnt. Und natürlich auch über die Höhe des monatlichen Mietzuschusses.
Zum Vergleich: Mindestsicherungsbezieher können in Niederösterreich wohl nicht einmal träumen von solchen Dimensionen. Allein für den Wohnbedarf beträgt der Richtsatz in ihrem Fall 221,37 Euro, wenn sie alleine leben. Bei Paaren handelte es sich um 332,04 Euro. 2500 Euro kommen in diesem Fall erst nach siebeneinhalb Monaten zusammen – und zwar in Summe.
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