#FPOE Wie die bestimmende Rolle wackelt

ANALYSE. Seit 1986 gibt es eine Gesetzmäßigkeit: Legen die Freiheitlichen zu, verlieren SPÖ und ÖVP. Und umgekehrt. Doch damit könnte es nun vorbei sein. 

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ANALYSE. Seit 1986 gibt es eine Gesetzmäßigkeit: Legen die Freiheitlichen zu, verlieren SPÖ und ÖVP. Und umgekehrt. Doch damit könnte es nun vorbei sein.

Das Bild, das die Nationalratswahlergebnisse von SPÖ, ÖVP und FPÖ seit 1986 ergeben, ist beeindruckend: Vor allem die blaue und die schwarze Linie spiegeln sich; etwas weniger deutlich tut das auch die rote gegenüber der blauen. Soll heißen: Wenn die Freiheitlichen zulegen, geht das auf Kosten von SPÖ und ÖVP; sie haben dann mehr oder weniger stark verloren. Und umgekehrt.

Das zeigt, dass die FPÖ seit über 30 Jahren eine ziemlich bestimmende Rolle in der österreichischen Innenpolitik hat: Zunächst unter Jörg Haider und seit geraumer Zeit unter seinem Nachfolger Heinz-Christian Strache.

Zu Jörg Haiders Zeiten konnten die ehemaligen Großparteien zwei Mal zulegen: Als seine Partei in ihrer Regierungsfunktion heillos überfordert war, bei der Neuwahl 2002 von 29,9 auf zehn Prozent abstürzte und im Gegenzug die SPÖ um rund drei sowie die ÖVP um mehr als 15 Prozentpunkte zulegen konnte. Und 1995, ebenfalls bei einer Neuwahl.

Dieser Urnengang vor 22 Jahren ist vielleicht am ehesten mit der Ausgangslage der kommenden Nationalratswahl vergleichbar: Die ÖVP stieg aus der Großen Koalition aus, um mit dem Kanzleranspruch die SPÖ herauszufordern. Das machte den Freiheitlichen zu schaffen.

Das scheint nun wieder so zu sein. Allerdings befinden sich alle drei Parteien auf einem Niveau, das Gewinne für sie möglich macht. Und wenn es nicht beide tun, dann hat wohl zumindest eine der einstigen Großparteien sehr gute Chancen, gemeinsam mit den Freiheitlichen zuzulegen. Auch das wäre schon etwas, was es seit 1986 so nicht gegeben hat.

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