Eurosklerose befällt ÖVP

ZAHLEN ZUM TAG. Nicht einmal mehr die Hälfte der Wähler stimmt der Aussage, dass die EU-Mitgliedschaft mehr Vor- als Nachteile bringe, „sehr“ zu. 

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ZAHLEN ZUM TAG. Nicht einmal mehr die Hälfte der Wähler stimmt der Aussage, dass die EU-Mitgliedschaft mehr Vor- als Nachteile bringe, „sehr“ zu.

Die ÖVP hat sich einst als Europapartei bezeichnet. Als Neue Volkspartei tut sie das nicht mehr. Aus gutem Grund. Ihre Anhängerschaft hätte wohl keine Freude damit, wie die Ergebnisse der jüngsten SORA-Wahltagsbefragung zeigen.

Das Institut hat Wähler am 15. Oktober mit folgender Feststellung konfrontiert: „EU-Mitgliedschaft bringt Österreich mehr Vorteile als Nachteile“. Von den SPÖ-Wählern stimmten dem 60 Prozent „sehr“ und immerhin 27 „ziemlich“ bzw. sechs „wenig“ und drei Prozent „gar nicht“ zu. Bei der FPÖ teilten nur 16 Prozent die Aussage „sehr“ und 20 Prozent „ziemlich“ bzw. 38 Prozent „wenig“ und 24 Prozent „gar nicht“.

Die ÖVP-Wähler liegen dazwischen: Mit 46 Prozent stimmt weniger als die Hälfte der Feststellung „sehr“ zu. 34 Prozent „ziemlich“, zwölf „wenig“ und vier „gar nicht“. Für andere Parteien (NEOS, Pilz, Grüne) lieferte SORA keine Detailauswertung.

Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen, dass zumindest die ehemaligen Großparteien neue Wählerschaften haben. Bei der EU-Wahl 2014 untersuchte SORA die Haltung zu einem EU-Austritt. Bei der ÖVP sprachen sich nur zwei Prozent „sehr“ dafür aus und vier „ziemlich“. Bei der SPÖ waren immerhin fünf Prozent „sehr“ und neun Prozent „ziemlich“ dafür. Jeweils also etwa doppelt so viele.

Freiheitliche sprachen sich mehrheitlich eher für einen Austritt aus: 28 Prozent „sehr“ und 34 Prozent „ziemlich“. Das sind in Summe 62 Prozent bzw. beinahe zwei Drittel.

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