ZAHLEN ZUM TAG. Auch Hundstorfer und Khol setzen auf soziale Medien. Gegenüber ihren Mitbewerbern sind sie zumindest auf Facebook jedoch chancenlos.
Am Bemühen liegt es nicht: Die Präsidentschaftskandidaten von SPÖ und ÖVP, Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol, sind mit Videos, Fotos und Berichten auf Facebook, das allein in Österreich dreieinhalb Millionen Nutzer zählt, präsent. „Eindrücke von unserer Tour durch die Wiener Märkte“ zeigt Hundstorfer beispielsweise; und Khol liefert ein Video von seiner „zweiten Tour durch ganz Österreich“. Erfolgreich sind die damit jedoch nicht. Im Gegenteil, ein Mobilisierungsproblem der ehemaligen Großparteien wird da offenkundig.
Gut zwei Monate nach dem Kampagnenstart muss sich Hundstorfer mit seiner offiziellen Seite auf Facebook mit 6228 „Likes“ begnügen; Andreas Khol hält bei 17.038 Personen, denen seine Seite (Slogan: „Erfahrener. Staatsmännischer. Mutiger“) gefällt. Gegenüber zwei Mitbewerbern sind sie damit chancenlos: Alexander Van der Bellen, der von den Grünen unterstützt wird, kommt auf 50.961 „Likes“, Norbert Hofer (FPÖ) auf 29.247.
Die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss, die zumindest auf Sympathiebekundungen durch NEOS-Vertreter zählen kann, erreicht 11.163 „Likes“ – fast doppelt so viele wie Hundstofer also, aber weniger als Khol.
„Likes“ können auf Facebook zwar direkt oder indirekt (durch entsprechende Werbung) gekauft werden. Ganz offensichtlich kommt bei den vorliegenden Zahlen vor allem aber zum Ausdruck, wie stark die einzelnen Kandidaten sowie ihre Parteien und Anhänger auch sonst auf sozialen Medien vertreten sind. So kann Hofer auf die Unterstützung durch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zählen, der auf Facebook 325.000 Anhänger hat – so viele, wie kein anderer Politiker.