BERICHT. Rechnungshof veröffentlichte Spendenliste. Zuwendungen von Partei und Bäckerei. Sieben Euro pro Wähler.
Der erste Wahlgang für das Amt des Bundespräsidenten Ende April ist längst Geschichte. Doch erst jetzt beginnt der Rechnungshof die Spendenlisten der Kandidaten zu veröffentlichen; den Anfang machte Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Er bzw. seine Unterstützer hatten fast dreieinhalb Millionen Euro zur Verfügung.
Der Rechenschaftsbericht sei „richtig“ aus der Finanzbuchhaltung abgeleitet worden, bestätigte der Wirtschaftsprüfer Anton Androsch und leitete die Zahlen der „Initiative Rudolf Hundstorfer“ dem Rechnungshof weiter. Dieser veröffentlicht sie nun: Insgesamt betrug das Wahlkampfbudget demnach 3,44 Millionen Euro. Rund drei Millionen Euro kamen durch Zuwendungen („Geld- und Sachspenden“) der SPÖ zusammen, weitere 355.347,76 Euro durch eine Spende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG).
Sonstige (Sach-)Spenden blieben bescheiden: Jene von natürlichen und juristischen Personen, die im Firmenbuch eingetragen sind, beliefen sich auf 17.490 Euro. Wobei 7290 Euro von der Wiener Kurt Mann Bäckerei Konditorei GmbH & Co KG gekommen waren. Sonstige Personen gewährten 53.616,11 Euro. Einzige Großspender darunter waren der ehemalige Herzchirurg und nunmehrige Unternehmer Michael Havel und die PR-Beraterin Susanne Havel mit 45.398,51 Euro.
Die 3,44 Millionen Euro führten bekanntlich nicht zum Erfolg. Hundstorfer musste sich mit 482.790 Stimmen (11,3 Prozent) begnügen. Die Geldsumme entspricht rein rechnerisch also rund sieben Euro pro Wähler.