Abschied von der Insel

KOMMENTAR VON JOHANNES HUBER IN DEN VN. SPÖ und ÖVP machen es sich zu einfach, wenn sie Strache etwa Charakterlosigkeit vorwerfen.

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KOMMENTAR VON JOHANNES HUBER IN DEN VN. SPÖ und ÖVP machen es sich zu einfach, wenn sie Strache etwa Charakterlosigkeit vorwerfen.

Es war einmal eine Republik, in der zwei Parteien über die Bundesregierung und die Sozialpartnerschaft fast 70 Jahre lang gemeinsam herrschten. Zwischendurch versuchte es eine der beiden Parteien allein oder ging fremd, im Grunde genommen blieb das Land aber immer unter ihrer Führung. Die Menschen lebten nicht schlecht damit: Lange Zeit war alles so beschaulich, sodass ein Papst sogar von einer „Insel der Seligen“ sprach …

Dieses Österreich ist Geschichte. Im Oktober 2015 wird dies deutlicher denn je: Auf Bundesebene liegen SPÖ und ÖVP in den letzten Zügen. Nach Oberösterreich werden sie nun auch in Wien massive Verluste erleiden. Und die Sozialpartnerschaft, über die die beiden einen immerwährenden Zugang zur Macht hätten, der durch Wahlen nicht gestört werden kann und der noch dazu verfassungsrechtlich abgesichert ist, löst sich auf: Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter sind nicht mehr fähig zum Interessensausgleich, wie sie im Streit um die sechste Urlaubswoche und ein Bonus-Malus-System für Ältere unterstreichen.

> Weiter zum gesamten Kommentar in den Vorarlberger Nachrichten vom 10. Oktober

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