Tirol: Schwarz schwindet, Blau wächst

ANALYSE. Bei den Kommunalwahlen erlitt die ÖVP zum Teil massive Verluste, während die FPÖ ihren Stimmenanteil in den größeren Gemeinden verdoppelte. 

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ANALYSE. Bei den Kommunalwahlen erlitt die ÖVP zum Teil massive Verluste, während die FPÖ ihren Stimmenanteil in den größeren Gemeinden verdoppelte.

Bundespolitiker zögern, Kommunalwahlen zu kommentieren. Detailergebnisse zu studieren, lohnt sich jedoch auch für sie, wie ein Blick nach Tirol zeigt: Schaut man sich dort die Ergebnisse an, die die Parteien in den fünf größten Gemeinden erzielt haben, fällt auf, dass die ÖVP mehr als ein Viertel ihres Stimmenanteils verlor, während sich die Freiheitlichen verdoppelten. Die SPÖ verlor leicht und ist damit in Kufstein, Telfs, Hall, Schwaz und Lienz zusammengerechnet hinter die FPÖ zurückgefallen. Die Grünen konnten zulegen.

Vier von zehn gültigen Stimmen gingen bei der Gemeinderatswahl 2010 in den fünf Gemeinden an die ÖVP bzw. einer Namensliste, die sich ausdrücklich als Teil der Volkspartei zu erkennen gab. Am vergangenen Sonntag waren es nicht mehr die 39,3 Prozent von damals, sondern nur noch 27,9 Prozent. Besonders groß fiel der Einbruch in Kufstein aus; dort konnte der ehemalige Generalsekretär der Bundes-ÖVP mit seiner Liste „Team Hannes Rauch – Kufsteiner Volkspartei“ einen Rückgang von 29,9 auf 13,8 Prozent nicht verhindern – die Liste „Die Parteifreien“ räumte ab.

Ähnlich dramatisch das Ergebnis für die ÖVP in Telfs (von 28,8 auf 13,62 Prozent). In Lienz fiel es weniger schlimm für sie aus – die Partei muss dort allerdings Platz eins den Sozialdemokraten überlassen.

Ausgerechnet die SPÖ konnte in Osttirol einen Achtungserfolg erzielen – und von 30,7 auf 42,8 Prozent zulegen. Das machte die Verluste in den übrigen größeren Gemeinden beinahe wett.

Die Freiheitlichen konnten ihren Stimmenanteil in den fünf Gemeinden auf 16,6 Prozent verdoppeln. Vor allem in Hall „explodierten“ sie geradezu – von 7,2 auf 21 Prozent.

Für die Grünen war der Wahlsonntag mehr oder weniger durchwachsen. Siege und Niederlagen wechselten einander ab. In Tels ging es von 6,6 auf 12,6 Prozent, in Schwarz von 16,4 auf 13,3. Unterm Strich blieb in den fünf Gemeinden ein Zuwachs von 8,7 auf 10,4 Prozent.

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