SPÖ rinnt nach rechts und nach links aus

ZAHLEN ZUM TAG. In Graz hält die Sozialdemokratie nur noch ein Viertel des Mitte-Links-Stimmenanteils. 

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ZAHLEN ZUM TAG. In Graz hält die Sozialdemokratie nur noch ein Viertel des Mitte-Links-Stimmenanteils.

Natürlich ist Graz ein Sonderfall. Wo sonst sind die Kommunisten so stark? Besonders die Sozialdemokratie ist jedoch gut beraten, das Ergebnis der Gemeinderatswahl ernst zu nehmen. Spiegelt sich darin doch etwas, was bundesweit feststellbar ist: Verliert die Partei in Arbeiterbezirken und –regionen von Wels über Kapfenberg bis Simmering an die Freiheitlichen, so rinnt sie in größeren Städten mit vielen Akademikern und Beziehern höherer Einkommen nach links aus.

Das ist zum Beispiel in den Wiener Zentrumsbezirken so. Einer nach dem anderen ist in den vergangenen Jahren „grün“ geworden, im Herbst war die immerhin 100.000 Einwohner zählende Leopoldstadt an der Reihe.

Noch extremer ist diese SPÖ-Ausrinnen nach Links in Graz, wie nachfolgende Grafik zeigt: In der steirischen Landeshauptstadt konnte die Partei einst so gut wie alle Mitte-Links-Stimmen für sich verbuchen; und damit schaffte sie zwei Mal (1945 und 1968) sogar mehr als 50 Prozent. Seit dem vergangenen Sonntag beträgt der Mitte-Links-Stimmenanteil nur noch rund 40 Prozent. Die Hälfte davon entfällt auf die Kommunisten, jeweils ein Viertel auf die Grünen – und die Sozialdemokraten.

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