Österreichs ältester Schulversuch wird 50

BERICHT. „Verbale Beurteilung“ wird seit 1966 erprobt – und ist bis heute nicht ins Regelschulwesen übernommen worden. 

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BERICHT. „Verbale Beurteilung“ wird seit 1966 erprobt – und ist bis heute nicht ins Regelschulwesen übernommen worden.

Die Regierungsparteien, aber auch Bund und Länder stehen einander ganz besonders in Bildungsfragen im Weg. Also sind Veränderungen nur provisorisch möglich, im Rahmen eines Schulversuchs. 5276 Versuche an insgesamt 2900 Standorten hat der Rechnungshof zuletzt gezählt – wobei der älteste bereits 50 Jahre alt wird.

„Schulnachrichten und Jahreszeugnisse enthalten eine in Worte gefasste Mitteilung über den allgemeinen Lernzuwachs des Kindes mit besonderen Angaben über die soziale Dimension des Lernens (z.B. Kooperationsfähigkeit) und die Mitarbeit im Unterricht“, so die Kurzbeschreibung des Schulversuchs, der 1966 eingeführt worden ist. Im Laufe der Zeit wurde er laut Rechnungshof „sukzessive ausgeweitet sowie um andere alternative Beurteilungsformen ergänzt“. Allein: „Keine der erprobten alternativen Formen der Leistungsbeurteilung wurde bislang in das Regelschulwesen übernommen.“

An alternativen Formen der Leistungsbeurteilung nahmen 2012/13 österreichweit rund 20 Prozent der Volks- und Sonderschulen teil. In Niederösterreich waren es gar 52 Prozent bzw. drei Viertel der Klassen.

Bis Mitte November wollen SPÖ und ÖVP gemeinsam mit Ländervertretern eine Schulverwaltungsreform fixieren. Dabei soll auch die Schulautonomie ausgeweitet werden – wie weit sie gehen soll, ist allerdings noch offen.

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