ANALYSE. Ältere und Arbeiter hat die Partei praktisch ganz verloren. Zu ihrem letzten Glück aber gibt es weitere Gruppen. Dort sind sie zum Teil sogar stärker geworden.
Die Grünen sind nie eine große Volkspartei in dem Sinne gewesen, dass sie in allen Bevölkerungsgruppen zumindest einigermaßen vertreten waren. Doch das hat sich nun nach ihrem Abschied aus dem Nationalrat noch verstärkt, wie die Ergebnisse der SORA-Wahltagsbefragungen in Tirol und Niederösterreich zeigen: Es gibt Gruppen, da finden sie praktisch gar keinen Zuspruch mehr; und wenige andere, in denen er weit überdurchschnittlich groß geblieben ist.
Bei der Tiroler Landtagswahl ist die Partei bei Frauen auf 15 und bei Männern auf sieben Prozent gekommen. Was noch im üblichem Rahmen ist. Im Unterschied zum Wahlergebnis nach Alter: Bei ab 60-Jährigen reichte es nur noch für zwei Prozent. Auf der anderen Seite aber gab es bei den bis 29-Jährigen gegenüber der letzten Landtagswahl sogar einen leichten Zuwachs auf 22 Prozent.
Ähnlich extrem waren die Unterschiede nach Beruf und Bildungsstand: Bei Arbeitern überzeugten die Grünen nur noch ein Prozent, bei Menschen mit maximal Lehr-Abschluss zwei Prozent. Dafür holten sie bei Angestellten 16 und bei Uni-Absolventen ganze 29 Prozent, sind bei diesen also eine Großpartei geblieben.
Auf niedrigerem Niveau vergleichbar sind diese Ergebnisse mit denen, die die Grünen Ende Jänner in Niederösterreich erreichten, was allerdings auch damit zu tun hat, dass sie dort nicht 10,7, sondern 6,4 Prozent schafften. Zu verdanken hatten sie die Stimmen ebenfalls vor allem Jüngeren und Akademikern.
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