BERICHT. Vom Versagen der vielbeschworenen Politik für den ländlichen Raum profitiert die FPÖ außerordentlich stark. Siehe Wahlergebnisse in nö. Abwanderungsbezirken.
Seit Jahrzehnten reden insbesondere Landwirtschaftsminister von einer Stärkung des ländlichen Raumes. Auch die gegenwärtige Amtsinhaberin Elisabeth Köstinger (ÖVP) tut es immer wieder. Genau genommen ist diese Politik jedoch kläglich gescheitert. In ländlichen Bezirken gibt es selten Zu- und meist Abwanderung. Unter anderem in den niederösterreichischen Bezirken Waidholfen/Thaya, Gmünd, Zwettl, Lilienfeld und Horn leben heute weniger Menschen als zur Jahrtausendwende. Wobei wir hier zum Teil von echten Einbrüchen reden; in Waidhofen/Thaya und Gmünd nähert sich der Rückgang der Zehn-Prozent-Marke.
Mehrfach auf dieser Seite betont, sei nun jedoch dieses Phänomen anhand der erwähnten Bezirke dargestellt: Die FPÖ räumt in den Krisenregionen ab. Die Wahlergebnisse sind nahezu identisch (siehe Grafik): Unter Jörg Haider ging’s bei Nationalratswahlen auf über 20 Prozent, dann kam der Einbruch und seit 2006 geht’s wieder bergauf. In Waidhofen/Thaye holte die Partei, die von Vizekanzler Heinz-Christian Strache geführt wird, im Oktober 2017 ganze 28,9 Prozent. In den übrigen Bezirken handelte es sich um beinahe so viel.
Das zeigt, wohin das Versagen der Politik für den ländlichen Raum führt. Wobei sowohl die ÖVP als auch die SPÖ darunter leiden: Die erwähnten Bezirke sind nicht nur „schwarz“, Gmünd und Lilienfeld sind einmal SPÖ-Hochburgen gewesen.
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