Immer wieder „Österreich“

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ZAHLEN ZUM TAG. Wie schon unter Nehammer inseriert das Innenministerium auch unter Karner überwiegend in Boulevardzeitungen bzw. am meisten im vergleichsweise kleinen Fellner-Blatt.

Schon unter politischer Verantwortung des heutigen Bundeskanzlers Karl Nehammer (ÖVP) gewährte das Innenministerium 2021 über 90 Prozent seiner Inserate Boulevardzeitungen – und null Prozent mehreren Qualitäts- und Bundesländerzeitungen. Eine bemerkenswerte Strategie, wenn man erstens bedenkt, dass es hier um Steuergeld geht und zweitens alle Menschen bzw. ZeitungsleserInnen das gleiche Sicherheits- und Informationsbedürfnis hätten.

Die über 90 Prozent sind auch von Andy Kaltenbrunner vom Medienhaus Wien in einer eigenen Studie bestätigt worden. Bezeichnender Titel: „Scheinbar transparent“.

Unter Verantwortung von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat sich im vergangenen Jahr nichts wesentliches geändert. Das in der Medientransparenzdatenbank veröffentliche Volumen für Tageszeitungsinserate des Ressorts war mit 1,82 Millionen Euro nur geringfügig kleiner als unter Nehammer (1,95 Millionen Euro). Der Teil, der auf die drei Boulevardzeitungen „Österreich – oe24“, „Heute“ und „Krone“ entfiel, belief sich wieder auf mehr als 90 Prozent.  „Die Presse“ und die „Salzburger Nachrichten“ gingen ebenso wieder leer aus wie die „OÖ Nachrichten“ und die „Vorarlberger Nachrichten“.

Außerdem: Die größte Summe entfiel einmal mehr auf Fellners „Österreich – oe24“ mit rund 640.000 Euro. Selbst die „Krone“, die laut Media-Analyse drei Mal mehr LeserInnen hat, kam auf deutlich weniger (490.000 Euro). Für „Heute“ wurden 520.000 Euro ausgewiesen.

Gemessen daran gab es für übrige Zeitungen, wenn überhaupt, dann allenfalls Brosamen: 95.000 Euro für den „Kurier“, 34.000 Euro für die „Kleine Zeitung“ (auch sie hat mehr LeserInnen als „Österreich – oe24“), 29.000 Euro für die „Tiroler Tageszeitung“ und 14.000 Euro für den „Standard“.

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