Doskozil schneidet Fellner

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ZAHLEN ZUM TAG. Land Burgenland meldete für 2023 zum zweiten Mal in Folge keinen „Inseraten-Euro“ für die Mediengruppe Österreich.

Großen Applaus hat der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nicht bekommen, als er sich vor bald einem Jahr auf einem Bundesparteitag der SPÖ in Linz um den Vorsitz bewarb. Nur einmal fiel dieser tosend aus, nämlich als er berichtete, „einem gewissen Medium“ keine Inserate und auch keine Interviews mehr zu gewähren. „Jeder weiß, wen ich meine“, erklärte er, ohne den Namen auszusprechen: Wolfgang Fellners Mediengruppe Österreich. Doskozil begründete es damit, dass er „nicht mitkann mit der sexistischen Haltung“.

Ein Blick in die Transparenzdatenbank zeigt: Das Land Burgenland hat für 2023 zum zweiten Mal in Folge keinen „Inseraten-Euro“ für die Gruppe gemeldet. 2020 und 2021 hatte es sich noch um jeweils 20.000 Euro und in den Jahren davor um bis zu 93.682 Euro gehandelt. Viel? Die Stadt Wien kam im vergangenen Jahr auf 1,9 Millionen Euro – allein für die Mediengruppe Österreich.

Alles in allem meldete das Land Burgenland für das vergangene Jahr ein Volumen von knapp einer halben Million Euro. Mit rund 120.000 Euro am meisten entfiel auf die Burgenländische Volkszeitung, gefolgt vom ORF (98.000 Euro) und von Falstaff-Medien (80.000 Euro).

Doch zurück zur Geschichte, dass Doskozil Fellner schneidet. In der Sache mag das nicht wenigen sympathisch sein, es fehlt aber eine Entscheidungsgrundlage, die bei der Verteilung (oder eben Nicht-Verteilung) von Steuermitteln angebracht wäre – und die dem Grundproblem bei öffentlichen Inseraten entgegenwirkt: Willkür. Im Guten wie im Schlechten.

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