Steuern: Mehr und doch weniger

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ZAHLEN ZUM TAG. Das Aufkommen ist im vergangenen Jahr viel größer als vor der Coronakrise gewesen. Das ist jedoch relativ.

Auf 86,6 Milliarden Euro beliefen sich die Brutto-Gesamteinnahmen des Bundes aus Steuern und Abgaben von Jänner bis November des vergangenen Jahres. Das war so viel wie noch nie und auch gemessen an der Wirtschaftsleistung bis einschließlich Dezember ein relativ hoher Wert (rund 21,5 Prozent).

Im ersten Coronakrisenjahr (2020) hatten die Einnahmen im Vergleichszeitraum nur 73,7 Milliarden Euro betragen. Das waren um knapp zehn Milliarden Euro weniger als 2019 gewesen. 2021 lagen die Einnahmen um 3,1 Milliarden Euro über Vorkrisen- und ganze 12,9 Milliarden über 2020er Niveau.

Zwei Drittel der gesamten Steuereinnahmen entfallen auf Lohn- und Umsatzsteuer. Von den 86,6 Milliarden Euro entfielen im vergangenen Jahr 26,9 bzw. 27,8 Milliarden Euro auf sie. Für die Zuwächse bei ihnen wie auch insgesamt gibt es mehrere Gründe. Neben der starken Konjunkturerholung fällt etwa die Begleichung aufgeschobener Zahlungsverpflichtungen ins Gewicht.

Das Steueraufkommen lag 2021 zwar wieder über Vorkrisenniveau, das ist jedoch relativ: Zum einen verzeichnete der Staat gerade zu Beginn der Pandemie neben viel höheren Ausgaben wesentlich niedrigere Einnahmen. Zum anderen hätten die Einnahmen 2021 von Jänner bis November ohne Krise nicht 86,6, sondern sehr wahrscheinlich rund 90 Milliarden Euro ausgemacht. Das lässt sich durch eine Fortschreibung der Entwicklung in den Jahren bis 2019 abschätzen.

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