ZAHLEN ZUM TAG. Ukraine-Krieg: Haltungen sehr vieler Menschen in Österreich widersprechen dem selbsternannten „Volkskanzler“.
FPÖ-Chef Herbert Kickl gibt vor, „Volkskanzler“ werden zu wollen, der die Positionen aller Menschen in Österreich vertritt. Das ist natürlich unmöglich. Gerade bei Haltungen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt sich abgesehen davon, dass er zum Teil sogar in einem Widerspruch zu einer Mehrheit steht.
Unter anderem durch die Mitwirkung an den EU-Sanktionen gegen Russland sei die Republik neutralitätsgefährdend und kriegstreiberisch unterwegs, sagt er und spricht sich gegen die Maßnahmen aus. Jedoch: 62 Prozent der mehr als 1000 in Österreich befragten Menschen erklärten bei der jüngsten Eurobarometer-Befragung, den Sanktionen voll oder eher zuzustimmen. Zu Beginn des Kriegs hatte es sich gar um 74 Prozent gehandelt (siehe Grafik).
Nur leicht, nämlich von 83 auf 78 Prozent, zurückgegangen ist die Zustimmung zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine. Bemerkenswert auch: Noch immer von 43 Prozent unterstützt wird die Finanzierung des Kaufs und der Lieferung von Waffen zur Verteidigung der Ukraine über die EU. Zu Beginn des Krieges hatten das 54 Prozent getan.
Rund 50 Prozent sind mit den Reaktionen der Regierung und der EU auf den Angriffskrieg sehr oder eher zufrieden. Das sind jeweils beträchtliche Werte: Es gibt nicht viele Fragen, bei denen beide solchen Zuspruch schaffen.