EU-Austrittsbewegung

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BERICHT. In der freiheitlichen Kernzielgruppe „Arbeiterklasse“ ist die Europäische Union unten durch.

Die FPÖ mag beteuern, einen „Öxit“ abzulehnen, Herbert Kickl, Harald Vilimsky und Co. betreiben – wie hier ausgeführt – jedoch eine Politik, die darauf hinausläuft. Das Ganze ist berechnend: Es wird ihrer Kernzielgruppe, der „Arbeiterklasse“, gerecht.

Bei Arbeiterinnen und Arbeitern liegen die Freiheitlichen regelmäßig weit vorne. Selbst bei der Nationalratswahl 2019, als sie insgesamt abstürzten, schafften sie dies – laut SORA/Foresight – mit 48 Prozent klar. Die einstige Arbeiterpartei SPÖ musste sich mit 23, die damalige Sebastian Kurz-ÖVP mit 21 Prozent begnügen.

Unter Kickl ist die freiheitliche Ausrichtung auf Arbeiterinnen und Arbeiter verstärkt worden. Umfragewerte lassen darauf schließen, dass das wirkungsvoll ist. Die Partei befindet sich in der Sonntagsfrage seit eineinhalb Jahren auf Platz eins.

Vor allem auch ihre Anti-EU-Politik dürfte vielen dieser Menschen gefallen. Diese Aussage stützt sich auf Detailergebnisse von Eurobarometer-Erhebungen, bei denen in Österreich regelmäßig etwas mehr als 1000 Frauen und Männer befragt werden.

Von den Befragten, die sich selbst der Arbeiterklasse zuordnen, haben heuer im Frühjahr nur 33 Prozent angegeben, dass Österreich von der EU-Mitgliedschaft profitiere. 63 Prozent sind der Meinung, dass es keinen Vorteil daraus zieht. Das sind fast zwei Drittel. Bei allen Befragten sind die Verhältnisse beinahe umgekehrt.

Und so zieht es sich durch mehrere Befragungsergebnisse: Jeweils 51 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter haben ein negatives Bild von der EU und dem Europäischen Parlament. Nur zwölf bzw. 14 Prozent haben ein positives Bild von den beiden.

Gerade einmal 29 Prozent finden, dass die EU-Mitgliedschat wichtig ist; für eine relative Mehrheit von 42 Prozent ist sie nicht wichtig.

Ganze 67 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter geben an, dass sich die Dinge in der EU in die falsche Richtung entwickeln würden, nur elf Prozent erklären, dass es in die richtige Richtung gehe. Mit 62 bzw. 14 Prozent ähnlich schlecht sind die Einschätzungen über die Entwicklungen in Österreich. Auch dem wird die Kickl-Partei gerecht.

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