Transitland Nummer eins

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ZAHLEN ZUM TAG. In keinem anderen EU-Land werden so viele Asylanträge zurückgezogen wie in Österreich.

Als Asyl-„Zielland Nummer eins“ hat der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) Österreich Anfang Februar in einer „ZIB 2“ bezeichnet. In absoluten Zahlen ist es dies nicht und auch gemessen an der Bevölkerung nicht ganz, wie Auswertungen des Innenministeriums für die ersten drei Quartale des vergangenen Jahres zeigen. Absolut mehr Anträge gab es demnach in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien, gemessen an der Bevölkerung in Zypern.

Natürlich: In Österreich handelte sich dennoch um weit überdurchschnittlich viele. Laut Innenministerium – gemessen an der Bevölkerung – um zweieinhalb Mal mehr als in allen EU-Mitgliedsländern zusammen.

Was sowohl Doskozil als auch das Ressort nicht weiter beleuchten, ist jedoch die Zahl der eingestellten Asylverfahren. In der Regel erfolgen Einstellungen, weil die Antragsteller das Land verlassen haben. Bei Eurostat ist von zurückgezogenen Anträgen die Rede.

Die Entwicklung, die vom europäischen Statistikamt ausgewiesen wird, verdeutlicht, wie sehr sich Österreich zu einem Transitland gewandelt hat: Sowohl 2022 als auch im vergangenen Jahr bis einschließlich Oktober entfiel mehr als ein Viertel aller im gesamten EU-Raum eingestellten Asylverfahren auf Österreich.

Im vergangenen Jahr handelte es sich hierzulande in den ersten zehn Monaten um 26.320. Im Vergleichszeitraum Jänner bis Oktober gab es kein anderes EU-Land in dem es – in absoluten Zahlen – auch nur annähernd so viele waren. In Deutschland, Bulgarien, Griechenland und Zypern wurden jeweils knapp 10.000 verzeichnet. Gemessen an der Bevölkerung handelte es sich auch in diesem Fall nur in Zypern um mehr.

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