#Fluechtlinge Syrer waren zuletzt in der Minderheit

ANALYSE. Österreich ist nicht nur mit Menschen aus dem Bürgerkriegsland konfrontiert. Viele kommen aus anderen Staaten des Nahen Ostens, wo ebenfalls Islamisten wüten.

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ANALYSE. Österreich ist nicht nur mit Menschen aus dem Bürgerkriegsland konfrontiert. Viele kommen aus anderen Staaten des Nahen Ostens, wo ebenfalls Islamisten wüten.

Woher stammen die Flüchtlinge, die derzeit nach Österreich kommen? Viel mehr als Schätzungen gibt es nicht. Einen Anhaltspunkt liefert jedoch die Asylstatistik vom Juli. Damals kamen die meisten Menschen überraschenderweise nicht aus Syrien, sondern Afghanistan, wo ebenfalls islamistische Terrorgruppen tätig sind.

Die Herkunft der Asylwerber macht deutlich, wie wichtig es ist, nicht nur den Krisenherd Syrien zu sehen. Dort mag der „Islamistische Staat“ am stärksten vertreten sein und den Bürgerkrieg damit noch verschärfen. Aber auch in den Nachbarländern sorgen vor allem terroristische Terrorgruppen für Tod und Verderben.

8363 neue Asylwerber registrierte das Innenministerium im Juli. 27 Prozent kamen aus Syrien. 32 Prozent – und damit mehr – aus Afghanistan, 15 auf dem Irak und sechs Prozent aus Pakistan. In Summe waren das 80 Prozent.

In Afghanistan herrschen nach wie vor bürgerkriegsähnliche Zustände: „Allein im ersten Halbjahr 2014 wurden im Zuge des Konflikts 1564 unbeteiligte Zivilpersonen getötet und 3289 verletzt“, hält Amnesty International in einem Lagebericht fest: „Für mehr als 70% der Fälle waren die Taliban und andere bewaffnete Gruppen verantwortlich. Mit insgesamt 4853 hatte sich die Zahl der getöteten und verletzten Zivilpersonen gegenüber 2009 verdoppelt und lag etwa 24% höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.“

Teile des Irak sind indes von IS-Einheiten besetzt. Und wo die Regierungstruppen die Kontrolle behalten haben, bedeutet das nicht, dass Recht und Ordnung gewährleistet sind. Im Gegenteil: „Tausende von Menschen waren inhaftiert. Es ergingen Hunderte von Todesurteilen nach häufig unfairen Verfahren und wegen Anklagen im Zusammenhang mit Terrorismus. Folter und andere Misshandlungen von Gefangenen waren weiterhin an der Tagesordnung, die Verantwortlichen gingen straffrei aus“, so Amnesty in seinem letzten Report.

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