ZAHLEN ZUM TAG. Wirtschaftlich ist Österreich zu einem erheblichen Teil abhängig davon, dass auch andere Länder gut dastehen.
Sagen wir, Österreich stehe gut da. Besser jedenfalls als viele andere Länder. Und gehen wir außerdem davon aus, dass das nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich gemeint ist: Dann muss festgestellt werden, dass das nur ein begrenzter Wert ist. Anders ausgedrückt: Wenn nicht bald alle wieder gut da stehen, haben wir nicht viel davon.
Das machen Außenhandelsstatistiken deutlich: Die europäischen Volkswirtschaften leben zu einem guten Teil von Exporten. Und diese Exporte kann es naturgemäß nur dann geben, wenn sich andere die entsprechenden Importe leisten können.
Doch eines nach dem anderen: Die EU-Mitgliedsländer verzeichnen Warenexporte, die durchschnittlich 36 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts entsprechen. Im Falle Österreichs sind das 39 Prozent. Wenn man sie vom BIP abzieht, dann beträgt es nicht mehr 400, sondern nur noch rund 250 Milliarden Euro.
Bemerkenswert: Vier der fünf Länder mit den höchsten Exportquoten sind österreichische Nachbarländer. Die Slowakei mit ganzen 83 Prozent sowie Slowenien (70), Ungarn (66) und Tschechien (65).
Zunächst mehr ins Gewicht fallen für Österreich jedoch Länder, in die es viel exportiert. Das sind in der EU Deutschland, auf das allein ein Drittel aller Exporte entfällt, sowie mit großem Abstand Italien und Tschechien.
Aus dieser Statistik wird noch etwas ersichtlich: Schweden, von dem aufgrund seines Sonderwegs bei der Pandemie-Bekämpfung immer wieder die Rede ist, hat eine Exportquote von 34 Prozent. Sprich: Bei allen Freiheiten kann das skandinavische Land von einer Wirtschaftskrise gar nicht verschont bleiben, weil es ebenfalls abhängig ist vom Zustand ausländischer Handelspartner.
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