Relative Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

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ZAHLEN ZUM TAG. Zahl der Arbeitslosen pro verfügbarer Stelle bleibt zwei Mal höher als vor einem Jahr.

Das mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt gehört genauer beleuchtet: Die Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen ist nur ein Ausschnitt. Dass sie seit April um über 100.000 auf 415.000 im Juni gesunken ist, ist das eine. Das andere ist, dass die Zahl der Menschen, die gerne arbeiten würden, aber nicht in der Statistik aufscheinen, wie berichtet auf mehr als 200.000 gestiegen ist („stille Arbeitsmarktreserve“). Zugenommen hat im Übrigen auch die Zahl derer, die gerne mehr arbeiten würden – wobei man nur annehmen kann, dass sie das tun, weil sie mehr Geld brauchen.

Doch zurück zur AMS-Statistik: Zumindest ebenso relevant wie die Zahl der Arbeitslosen ist die der offenen Stellen. Beispiel: 100.000 Arbeitslose und 100.000 offene Stellen sind etwas anderes als 100.000 Arbeitslose und 10.000 offene Stellen.

Die Stellenandrangsziffer sagt aus, wie viele Arbeitslose pro verfügbarer Stelle es gibt. Im Februar belief sich die Ziffer auf 4,4, im April auf 9,7 und im Juni auf 6,6. Das hört sich nach einer echten Entspannung an, ist aber relativ: Auch im Vorjahr ist sie von April bis Juni um ein Drittel gesunken. Und das bedeutet wiederum, dass sich am Verhältnis zum Vorjahr kaum etwas geändert hat; die Stellenandrangsziffer ist noch immer zwei Mal höher als im Juni 2019.

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