ZAHLEN ZUM TAG. Bei der Tiroler Landtagswahl hat nicht nur die ÖVP extrem stark verloren bei unter 30-Jährigen. Gemeinsam mit ihrem bisherigen Koalitionspartner ist sie hier (quasi) nur noch eine Partei unter anderen.
Im Auftrag des ORF führt das Sozialforschungsinstitut SORA regelmäßig Wahltagsbefragungen durch und weist in den Ergebnissen unter anderem das Wahlverhalten unter 30-Jährger aus. Bei Landtagswahlen zeigt sich dabei für die Volkspartei, dass sie – viel mehr noch als in der gesamten Wählerschaft – Zuspruch bei den Jüngeren verloren hat. 2008, als das Wahlalter noch 18 und nicht 16 betrug, blieb sie in dieser Gruppe deutlich, 2013 und 2018 einigermaßen vorne. Jetzt ist sie hier (mit weniger als 20 Prozent) nur noch eine Mittelpartei, zurückgefallen hinter FPÖ und SPÖ (siehe Grafik).
Bemerkenswert ist, dass bei unter 30-Jährigen auch die Grünen einen massiven Einbruch erlitten haben. Ihnen werden gerade einmal 13 Prozent ausgewiesen. 2018 handelte es sich noch um 22 Prozent.
Für die FPÖ, die bei Jüngeren nun erstmals in Tirol den größten Zuspruch erfahren hat, entspricht die Entwicklung in dieser Gruppe etwa jener in der gesamten Wählerschaft. Bei der SPÖ, die in Summe kaum zugelegt hat, weicht sie nach oben hin ab; sie hat eher bei Jüngeren als bei Älteren gepunktet. Ähnlich ist es bei den Neos, die sich laut SORA bei den Jüngeren über 15 Prozent freuen dürfen.
Dass die ÖVP insgesamt vorne geblieben ist, hat sie vor allem ab 60-Jährigen zu verdanken. Bei ihnen kam sie auf 50 Prozent. Wobei der Anteil bei Frauen größer war als bei Männern.
Die Wahltagsbefragungen werden unter Beachtung von Richtlinien durchgeführt, die eine gewisse Qualität gewährleisten sollen. Befragt wurden 1230 Personen, darunter 905 Wählerinnen und Wähler. Daraus ergibt sich eine Schwankungsbreite von bis zu drei Prozent Plusminus. Das muss man gerade auch bei den Angaben für einzelne Gruppen beachten.