ZAHLEN ZUM TAG. Zahl der „Verpartnerungen“ gleichgeschlechtlicher Paare verschwindend klein.
Seit 1. Jänner 2010 haben gleichgeschlechtliche Paare die Möglichkeit, eine „eingetragene Partnerschaft“ einzugehen. Dabei handelt es sich um eine großkoalitionäre Kompromisslösung: Die SPÖ wollte die Homoehe, die ÖVP lehnte dies ab. Herausgekommen ist dann diese Sonderform.
Im ersten Jahr gab es 705 Verpartnerungen. Seither liegt die Zahl einmal über, einmal unter 400. Im vergangenen Jahr betrug sie 417. Annähernd die Hälfte entfällt jeweils auf Wien.
Verglichen mit der Zahl der Eheschließungen ist die der Verpartnerungen verschwindend klein; sie beträgt nicht einmal ein Hundertstel davon.
Auffallend ist auch das Großstadt-Land-Gefälle, das darauf schließen lässt, dass es außerhalb Wiens noch immer nicht ganz so einfach ist, eine gleichgeschlechtliche Beziehung zu besiegeln.
Im Burgenland gab es im vergangenen Jahr gar keine Verpartnerung. Und in Niederösterreich, das fast so viele Einwohner hat wie Wien, gerade einmal 57. In der Steiermark waren es 62. In der dortigen Landeshauptstadt gab es bis 2013 eine symbolische Diskriminierung: Bis dahin wurden im Trauungssaal des Rathauses nur Eheschließungen, nicht aber Verpartnerungen vorgenommen.