Unterschiedliche Tropfen auf den heißen Stein

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BERICHT. Weil der Bedarf bei den Teuerungspaketen vernachlässigt wird: Auch „Singlehaushalte“ profitieren etwas stärker.

Die Regierung wird viel kritisiert, zu wenig zu tun gegen die Teuerung. Nichts hat sie bisher jedoch nicht geliefert, so gibt es Einmalzahlungen, einen Energiekostenausgleich und eine Erhöhung des Pendlerpauschales. Zu diskutieren ist eher die Treffsicherheit und die Höhe der Hilfen. Der Budgetdienst des Parlaments hat nun eine Analyse dazu vorgelegt.

Ergebnis: „Singlehaushalte“ profitieren stärker als solche mit mehreren Mitgliedern. Korrekter bzw. unmissverständlicher ist es freilich, von Einpersonenhaushalten zu sprechen, handelt es sich doch zunehmend um Haushalte verwitweter Frauen und Männer, also Älterer.

Das durchschnittliche Einkommen von Einpersonenhaushalten steige durch die Entlastungsmaßnahmen 2020 um ein Prozent, so der Budgetdienst. Bei allen größeren zusammen handle es sich mit 0,6 Prozent fast nur um die Hälfte: „Dies liegt insbesondere am Energiekostenausgleich, der unabhängig von der Haushaltsgröße ausbezahlt wird und damit bei kleineren Haushalten einen größeren Anteil am Gesamteinkommen ausmacht. Auch von den Einmalzahlungen und der Senkung der Energieabgaben profitieren Einpersonenhaushalte stärker. Die Entlastungswirkung von Pendlerpauschale und Pendlereuro ist hingegen in den Mehrpersonenhaushalten höher.“

Widerlegt wird durch den Budgetdienst die Behauptung, dass es überhaupt keine soziale Treffsicherheit gebe. Bei armutsgefährdeten Haushalten steige das verfügbare Einkommen um 1,8 Prozent, also kaum, aber überdurchschnittlich. Begründung: „Zum einen erhalten diese Haushalte eher eine Einmalzahlung. Zum anderen bewirken die Einmalzahlungen ebenso wie der Energiekostenausgleich einen stärkeren prozentuellen Anstieg der niedrigen Einkommen dieser Haushalte. Auch die Senkung der Energieabgaben entlastet sie stärker, weil sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für Strom und Gas ausgeben. Deshalb steigen ihre Einkommen durch die Entlastungsmaßnahmen im Jahr 2023 prozentuell auch etwas stärker an, obwohl sie kaum von der PendlerInnenförderung profitieren.“

Indirekt und ein kleinwenig wird durch die Entlastungsmaßnahmen auch Energiesparen belohnt. Energiearme Haushalte werden laut Budgetdienst mit 1,8 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich entlastet.

Allerdings: Die bisherigen Pakete können die Teuerung nur abfedern. Für heuer wird eine Inflationsrate von fünf bis sechs Prozent erwartet.

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