Notstandshilfe: Vor allem auch ein Österreicher-Problem

ANALYSE. Mit der Dauer der Arbeitslosigkeit steigt bei den Betroffenen der Inländer-Anteil. 

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ANALYSE. Mit der Dauer der Arbeitslosigkeit steigt bei den Betroffenen der Inländer-Anteil.  

Wollte man dagegen vorgehen, wäre die Abschaffung der Notstandshilfe ein denkbar schlechter Ansatz. Das zeigt ein Blick in die AMS-Statistik. Ist der Anspruch auf das Arbeitslosengeld erschöpft, folgt unter Umständen die Notstandshilfe. Vereinfacht ausgedrückt kann man folglich sagen, dass sie in der Regel „Langzeitarbeitslosen“ gewährt wird. Dabei handelt es sich nach AMS-Definition um Personen, die mehr als 365 Tage bzw. ein Jahr ohne Beschäftigung sind.

Die Bundesregierung möchte das Arbeitslosengeld reformieren und degressiv gestalten. Motto: Am Anfang mehr, im Laufe der Zeit immer weniger. Die Notstandshilfe soll wegfallen – von der Arbeitslose solle es direkt in die Mindestsicherung gehen.

2017 waren in Österreich insgesamt 954.443 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Viele, z.B. Saisoniers, nur kurz. Der Inländeranteil belief sich auf 69,3 Prozent (661.102 Personen). Langzeitarbeitslose gab es insgesamt 126.833, wobei der Inländeranteil 76,8 Prozent betrug (97.359).

Grundsätzlich darf all das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Arbeitslosenquote unter Ausländern mit 12,5 Prozent wesentlich höher ist als unter Inländern (7,5 Prozent). Dabei handelt es sich um Jahresdurchschnittswerte für 2017. Nur sind Ausländer mit 126 Tagen im Schnitt weniger lang arbeitslos als Inländer mit 136 Tagen.

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