ZAHLEN ZUM TAG. WIFO-Chef Badelt weist auf ein offenes Problem hin: Zahl der Arbeitslosen nach wie vor um die Hälfte höher als in den 2000er Jahren.
Die Arbeitslosigkeit ist zu hoch, so der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Christoph Badelt, im Klub der Wirtschaftspublizisten. Was man gewissermaßen auch als mahnende Erinnerung verstehen kann: Nur weil die Konjunktur wieder angesprungen ist und sich der Arbeitsmarkt erholt, heißt das noch lange nicht, dass die Krise überwunden ist.
Schaut man sich die Entwicklung der vorgemerkten Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt seit 1994 an, fällt auf, dass die Zahl zwar zurückgeht. 2017 ist sie mit 340.000 aber noch immer um die Hälfte höher gewesen als in den 2000er Jahren. 2008 betrug sie beispielsweise 212.300.
Die Zahl der Arbeitslosen ist natürlich relativ. Zu beachten ist auch die Quote: Sie ist mit 8,5 Prozent im vergangenen Jahr um etwas mehr als ein Drittel höher gewesen als beispielsweise im Jahr 2000; damals betrug sie nur 6,1 Prozent und war damit so niedrig wie nie davor seit 1994 und auch nie mehr seither. Bis zum kommenden Jahr rechnet Badelt mit einem Rückgang auf 7,3 Prozent. Viel weiter werde es nicht nach unten gehen. Was ihn zur Aussage führt: “Eine derart hohe Arbeitslosenrate kann weder wirtschaftlich noch sozial als akzeptabel angesehen werden.“