Wer der Regierung misstraut

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ZAHLEN ZUM TAG. Es gibt große Gruppen, bei denen die Vertrauenswerte passabel sind. Schlecht sind sie vor allem in einer sozioökonomischen Mitte auf dem Land.

Natürlich hat jede und somit auch die gegenwärtige Bundesregierung ein Ablaufdatum. Dass für sie nicht alles verloren ist, ist so gemeint, dass sie alles in allem weniger schlecht dasteht als man vielleicht glauben könnte.

Bei der jüngsten Eurobarometer-Standarderhebung, die halbjährlich im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wird, wurden in Österreich 1005 Personen befragt. Das sind viele. Die meisten Ergebnisse sind daher aussagekräftig.

Unter anderem haben immerhin 47 Prozent erklärt, dass sie der Bundesregierung eher vertrauen. Ihr Anteil ist damit gewachsen und nicht mehr (viel) kleiner als der Anteil jener, die dem Kabinett von Karl Nehammer eher nicht vertrauen. Dieser ist mit 47 Prozent „nur“ noch gleich groß.

Man muss die Detailergebnisse lange studieren, bis man zu einem Muster kommt: Am schlechtesten steht die Regierung bei einer soziökonomischen Mitte da, die Zahlungsschwierigkeiten hat und im ländlichen Raum zu Hause ist. Politisch verorten sich diese Menschen selbst rechts.

Auszugsweise im Detail: Es sind weder Ältere noch Jüngere, sondern 40- bis 54-Jährige. Sie haben keinen niedrigen und keinen hohen Bildungsabschluss, sondern einen mittleren. Diesen haben sie sich jedenfalls mit 16 bis 19 Jahren geholt. Außerdem kennen sie Zahlungsschwierigkeiten. Haben sie diese meistens, vertrauen ganze 74 Prozent der Regierung eher nicht.

Umgekehrt gibt es Gruppen, die der Regierung mehrheitlich eher vertrauen. Um mehr als 50 Prozent handelt es sich bei 15- bis 24-Jährigen, Personen, die ihre Bildung mit 15 abgeschlossen hatten (!), nie oder fast nie Zahlungsschwierigkeiten haben, in einer Großstadt leben – und sich politisch im Zentrum verorten.

Das ist ein wichtiger Punkt: Im Zentrum sieht sich grundsätzlich eine Masse. Es geht hier also nicht um eine verschwindend kleine Minderheit, die der Regierung eher vertraut. Daher tun das insgesamt ebenso viele, wie ihr eher nicht vertrauen. Soll heißen: Sollte sich die finanzielle Lage der Haushalte in den kommenden Monaten entspannen, könnten sich die Vertrauenswerte der Regierung auf die Nationalratswahl hin glatt noch ins mehrheitlich Positive verkehren.

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